1908 -
Berlin
: Süsserott
- Autor: Keuchel, Emil, Oberbach, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule, Handelsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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belangreich, ergiebiger dagegen die Zinkgewinnung in Cornwall.
Steinsalz erzeugt England mehr als irgend ein Land der Erde
und führt davon große Mengen aus. Die Ausbeute an Porzellanerde
(pottery district am Flusse Trent), Ton und Schiefer ist ebenfalls
wichtig.
3. Die Industrie. Wenn auch die Zeit ihrer unbeschränkten
Herrschaft vorüber ist, so nimmt Englands Industrie dem Umfange
nach immer noch die erste Stelle in der Welt ein (Deutschland und
die Union sind ihre gefährlichsten Nebenbuhler). Diese verdankt
es nächst dem Reichtum an Kohle und Eisen sowie an Kapitalien
dem Unternehmungs- und Erfindungsgeiste seiner Bevölkerung
(Dampfmaschine, Dampfhammer, mechanischer Webstuhl, Lokomo-
tive), seiner altgeschulten Arbeiterschaft, den ausgezeichneten Ver-
kehrsmitteln, dem riesigen Absatzgebiete in seinen Kolonien, die
zugleich alle wertvollen Rohstoffe liefern sowie endlich der völligen
Gewerbefreiheit. Die großartigste Entfaltung der britischen Industrie
findet sich in England und Südschottland, gering ist sie in Irland.
An erster Stelle steht die Te xtili nd ustrie, die über 1 Mill. Arbeiter
beschäftigt (1907 51 Mill. — zwei Fünftel aller Spindeln der Welt).
Bau m wollzwirne und -gewebe werden hergestellt in Manchester
(,,Cotton is King"), Salford, Oldham, Rochdale, Blackburn und Glasgow.
Daß die englischen Spinnereien das feinste Garn liefern, ist auch im Klima
begründet. Liverpool ist nach New York der größte Baumwollenmarkt
der Erde. — Die Wollindustrie, von den englischen Kolonien mit Roh-
stoffen versehen, erzeugt Tuche, die sich durch Leichtigkeit und Feinheit
vor anderen auszeichnen. Ihre Zentren sind Bradford und Leeds. —
Die Leinenindustrie verarbeitet viel russischen Flachs; in Irland blüht
sie als Hausgewerbe ; ihre Mittelpunkte sind Belfast, Dundee und Leeds. —
Rein äußerlichen Veranlassungen verdanken die Jute- und Seiden-
industrie Englands ihr Entstehen; erstere dem Krimkriege (Ausbleiben
von russischem Flachs und Hanf, Ersatzstoff die Jute aus Indien ; Haupt-
sitz Schottland mit Dundee und Glasgow); — letztere wurde von ein-
gewanderten Hugenotten nach England verpflanzt, ist aber von unter-
geordneter Bedeutung und deckt bei weitem nicht den Bedarf (London,
Manchester).
In der Metallwarenindustrie leistet England, obwohl seine Welt-
marktstellung (sogar in Ostindien) von der deutschen Konkurrenz be-
droht ist, Gediegenes. Sie ist über das ganze Reich verbreitet; jedoch
sind ihre Hauptsitze seit Jahrhunderten Birmingham und Sheffield
(Ursache?). Gegenstand der Produktion ist sowohl die kleine Nähnadel
als auch der schwere Schiffsanker. Hervorzuheben sind die Stahl-
erzeugung und -Verarbeitung (Stahlfedern, Schneidewerkzeuge), ferner