1908 -
Berlin
: Süsserott
- Autor: Keuchel, Emil, Oberbach, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule, Handelsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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mit den Kolonien
22 280 Schiffe, davon 15 037 Dampfer mit rund 12,3 Mill, t Gehalt.
Vergleiche die entsprechenden Zahlen der deutschen Handelsflotte!
(Teil I, S. 89)
Der Brite hat von jeher Vorliebe für den Seemannsberuf
und treibt viel Wassersport; außerdem liefert der Fischerberuf see-
tüchtiges Matrosenmaterial. So war es England, das durch die
Cromwellschen „Navigations-Akte" den Verkehr von Schiffen
fremder Flagge in seinen Häfen und denen seiner Kolonien fast aus-
geschlossen hatte, möglich, seine Handelsflotte zur größten der Welt
zu entwickeln, während seine Kriegsflotte in langen Kämpfen die
Seeherrschaft erstritt. Die meisten Dampfer der Handelsflotte sind
Eigentum der großen Schiffahrtsgesellschaften, von denen folgende
die bedeutendsten sind:
Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (P. & O.),
British-India St. N. C., Royal Mail St. Packet Comp., Cunard Line,
White Star Line.
Über die Bewegung der Schiffe sowie über alle wichtigen Er-
eignisse von allen Enden der Welt ist England dank seinem aus-
gebreiteten Kabelnetz (Reuters Bureau) stets zuerst unterrichtet.
Die größten Häfen sind London und Liverpool. Von diesen be-
wältigt London ein Drittel und Liverpool ein Viertel der Gesamt-
einfuhr, London ein Viertel und Liverpool ein Drittel der Gesamt-
ausfuhr. London ist der erste Handelsplatz der Welt und hat einen
ungeheuren Warenverkehr (Docks). In Tee, Wolle, Häuten, Leder,
Pelzen, Kautschuk, Kaffee, Kakao, Seide, Petroleum und Gewürzen
beherrscht es den Weltmarkt. Seine Börse ist tonangebend; die ,,Bank
of England" kann man als Abrechnungsstelle für die ganze Welt
bezeichnen. Liverpool ist erster Baumwollenmarkt und Haupt-
stapelplatz für Reis, Tabak, Getreide, Palmöl sowie größter Aus-
wandererhafen Europas. Der Bedeutung nach folgen die Häfen
Hull, Glasgow, Newport, Southampton, Sunderland, Leith.
Die Handelsbeziehungen zu Deutschland sind bisher derart
geregelt, daß englische Waren bezüglich der Verzollung jeden Vorteil
genießen, der irgend einem anderen Vertragsstaate zugestanden wird
(Meistbegünstigung). Angestrebt wird von deutscher Seite ein Tarif-
vertrag, der auch sämtliche englischen Kolonien einbezieht, mit
denen bis jetzt teilweise gesonderte Vereinbarungen getroffen worden
sind. Die englische Ausfuhr nach Deutschland betrug 1906