Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 45

1908 - Berlin : Süsserott
— 45 Das britische Kolonialreich umfaßt: 1. In Asien. a) Britisch-Ostasien. Den ersten Rang unter den britischen Besitzungen nimmt das Kaiserreich Indien ein (4575400 qkm, 294 Mill. Einwohner). Es besteht aus Vorderindien und einem Teile Hinterindiens. Vom Rumpfe Asiens ist es durch das Hochgebirge des Himalaja, das höchste der Erde, vollständig abgetrennt. Die Fortsetzung desselben, der Hindukusch, bildet einen Teil der West- grenze. Südlich dieser Gebirgszüge erstreckt sich eine weite Tief- ebene, deren östlicher Teil, die Bengalische Tiefebene mit dem Stromgebiet des Ganges und Brahmaputra, äußerst fruchtbar ist, während Hindostán mit dem Indusgebiet Wüstencharakter hat und nur im Pandschab bessere Bodenverhältnisse aufweist. Das ganze südliche Dreieck wird von der Hochebene von Dekan eingenommen, deren Ost- und Westabhang, die Koromandel- und Malabarküste, fruchtbare Streifen Landes sind. Von den schon genannten Flüssen ist der Indus zu reißend, als daß er der Schiffahrt dienen könnte, da- gegen leisten Irawadi, Brahmaputra und Ganges dem Verkehr wichtige Dienste. Die zahlreichen Kanäle sind fast nur der Be- wässerung wegen angelegt. — Das Klima weist große Verschieden- heiten auf. Der Himalaja hat alpines Klima, seine Abhänge sind dem Europäer am zuträglichsten. Die Tiefebene ist tropisch heiß, das südliche Hochland gemäßigt. Niederschläge bringt der Südwest- monsun. (Siehe Monsungebiete!) Das Hochland von Dekan leidet trotz künstlicher Bewässerung sehr unter der Dürre, in deren Gefolge sich dann schreckliche Hungersnöte einstellen, die bei der Dichte der Bevölkerung doppelt verheerend wirken. Auch die Fieber dünste des Gangesdeltas sowie der Biß der giftigen Schlangen und Raubtiere raffen alljährlich Tausende dahin. Der Ackerbau ist die Haupteinnahmequelle und beschäftigt etwa zwei Drittel der Bevölkerung. Die Hauptfrucht, der Reis, gedeiht am besten in den feuchten Niederungen des Ganges (Bengalen, Patna-Reis) und im Indusdelta; ebenda ist auch das Zuckerrohr sehr verbreitet. Weizen baut man im Hochlande von Dekan sowie im Pandschab an. Von den Faserpflanzen liefern die Baumwolle, in Bombay und den mittleren Provinzen gezogen, sowie in neuerer Zeit auch die Jute (Bengalen) der Textilindustrie begehrte Rohstoffe.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer