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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 61

1908 - Berlin : Süsserott
— 61 — Kultur hat sich seit 1870 sehr gehoben. Ein feiner Geschmack und ein ausgeprägter Sinn für das Schöne und Elegante sind neben Fleiß und Sparsamkeit (Frankreich ist das Land der kleinen Rentner !) hervorragende Eigenschaften des französischen Volkes, die höchstens noch von seinem Patriotismus übertroffen werden. Die herrschende Staatsform ist seit 1870 die republikanische. An der Spitze des Staates steht ein auf 7 Jahre gewählter Präsident. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft. Frankreich ist trotz seiner hochentwickelten Industrie vorwiegend Ackerbaustaat. Da die einzelnen Besitzungen sehr klein sind (Gegensatz zu England!), ist die Bewirtschaftung eine sehr intensive, und der französische Bauernstand erfreut sich bei der großen natürlichen Fruchtbarkeit des Bodens eines bedeutenden Wohlstandes. Nach den hauptsächlichsten Bodenprodukten könnte man drei Regionen unterscheiden: Die öl zone im Süden, die Wein- zone im mittleren und die Getreide- und Obst zone im nördlichen Frankreich. Das Hauptgewicht liegt auf dem Anbau von Wein, Obst, Gemüse und Südfrüchten. Getreide, besonders Weizen und Hafer, gedeiht natürlich überall, muß aber infolge des Städte- reichtums trotz reicher Ernten noch aus den Donauländern ein- geführt werden. Ebenso deckt der Anbau von Kartoffeln, Hanf, Flachs und Tabak (Staatsmonopol) kaum den Bedarf, wogegen Rübenzucker noch in Mengen aufgeführt werden kann. Haupt- zuckermarkt ist Paris. (Produktion 1905/06 rund 970 0001) Überfluß herrscht an Wein, Obst, Gemüsen und Südfrüchten. Frankreich ist das erste We in land der Erde, und seine Weine sind dank der vor- züglichen Kellerwirtschaft ihrer Qualität wegen überall geschätzt. Der Weinbau beschäftigt rund 2 Mill. Menschen; fast 5% der Fläche sind mit Wein bepflanzt, die Jahresproduktion schwankt zwischen 35—7° Mill. hl. (1900 — 67, 1901 — 58, 1902 — 40, 1903 — 35, x9°4 — 66, 1905 —56, 1906 — 52 Mill. hl. — Ausfuhr für annähernd 200 Mill. M.) Die geschätztesten Marken wachsen auf dem Kreide- boden der Champagne (Epernay, Châlons sur Marne, Reims), am Ostabhange des Côte d'or-Gebirges (Burgund-Dijon) und im De- partement der Gironde (Bordeaux). Der Weinbau, früher eine der Hauptquellen des französischen Nationalreichtums, leidet heute sehr unter dem Wettbewerb der Kunstweine, und ein bedeutender Teil
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