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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 76

1908 - Berlin : Süsserott
— 76 — und reichlich i Mill. Kamele bei den Steppenvölkern. Vergleiche damit die deutschen Viehbestände, Teil I, S. 48.) Obenan steht danach die Schafzucht, welche besonders im Süden des Schwarzerdgebietes und in der Steppe gepflegt wird. Die Rinderzucht arbeitet in erster Linie auf die Gewinnung von Fleisch, Häuten und Talg und ist blühend am Dnjepr und Dnjestr (Ukraine und Podolien). Pferde werden von den südlichen Völkerschaften (Kosaken am Don) auf freier Weide, in Litauen und Polen in Gestüten gezogen. Die Schweinezucht ist am stärksten in Polen (Sperrung der deutschen Grenze der Seuchengefahr wegen, Teil I, S. 49). An der mittleren Wolga, an der Oka, in Kleinrußland und im Weichsel- gebiet wird Bienenzucht getrieben, Seidenraupenzucht auf der Krim und im Kaukasus. Hervorragend ist die russische Geflügel- zucht (Polen, Wolgagebiet). Geflügel und Eier gelangen in Mengen zur Ausfuhr (1906 nach Deutschland für 58 Mill. M Eier und für 32 Mill. M Geflügel), ebenso Pferde, Häute, Felle, Butter und Borsten. Fischerei und Jagd bringen ebenfalls reiche Erträge. Erstere ist sehr einträglich auf der Wolga, im Kaspischen und Schwarzen Meere (Kaviar und Hausenblase), und die Jagd noch ergiebig in den großen Wäldern (Bären, Wölfe) und im Norden (Fuchs, Hermelin, Zobel und Marder). 2. Bergbau. Rußland ist in Ansehung seiner mineralischen Schätze eins der gesegnetsten Länder der Erde. Von den unerschöpf- lichen Reichtümern an Erzen und Kohlen bleiben aber viele ungehoben und ungenutzt (Mangel an Verkehrswegen). Für die Industrie ist es wichtig, daß Kohle und Eisen häufig zusammen vorkommen. Die Gesamtförderung an Steinkohlen stellte sich 1904 auf kaum 20 Mill, t, und die Roheisenerzeugung 1905 auf 2,7 Mill. t. Es ist daher an beiden Mineralien eine starke Einfuhr notwendig. Von den fünf Bergbaugebieten (Kaukasus, mittelrussisches Becken um Moskau und Tula, Ural, südrussischer Bezirk um Donez und Dnjepr, polnisches Becken an der schlesischen Grenze) sind die beiden letzt- genannten die zurzeit wichtigsten. Das Donez - Dnjeprbecken (Rostow und Jekaterinoslaw) umfaßt gegen 30 000 qkm und liefert vorzüglichen Anthrazit und 60—7oprozentige Eisenerze. Im pol- nischen Gebiete (Sosnowice) werden neben Eisenerzen und Stein- kohlen auch Zink- und Bleierze gefördert. Der Ural (Slatoust und Jekaterinburg) besitzt unerschöpfliche Eisenerzlager, und von
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