1908 -
Berlin
: Süsserott
- Autor: Keuchel, Emil, Oberbach, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule, Handelsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Teil nach Deutschland zur Ausfuhr gelangt (1906 für 26 Mill. M).
Blühend ist auch die Fischerei, deren Erträgnisse sich auf etwa
10 Mill. M beziffern. Ausfuhrhäfen für Fische sind Kopenhagen,
Fredericia und Aalborg. Am Limfjord bedeutender Austernfang.
2. Von einem eigentlichen Bergbau kann man der Bodengestaltung
wegen nicht reden. Kohlen und Erze fehlen bis auf eine geringfügige
Förderung an Braunkohlen auf Bornholm gänzlich. Torf gewinnt
man in Jütland; Seeland hat bedeutende Kalksteinbrüche, und Born-
holm liefert außer der schon erwähnten Braunkohle Granit zu Bau-
und Pflastersteinen sowie vortreffliche Ton- und Porzellanerde.
3. Industrie. Infolge des gänzlichen Mangels an Kohlen und
Metallen ist die Gewerbetätigkeit wenig entwickelt. Mittelpunkt
derselben ist die Hauptstadt Kopenhagen, das neben Geweben
aus Wolle und Baumwolle vorzügliche Handschuhe, Möbel, Klaviere,
Eisengußwaren und Maschinen liefert. Die landwirtschaftlichen
Industrien (Brauerei, Spiritus-, Rübenzucker- und Margarinefabri-
kation) sind überall verbreitet. Berühmtes Porzellan erzeugen
Rönne auf Bornholm und Kopenhagen (Königliche Porzellanmanu-
faktur). Kalkbrennereien finden sich auf Seeland, Zementfabriken
in Aalborg. Hier wie in Kopenhagen und Helsingör blüht auch der
Schiffbau.
4. Handel und Verkehr. Im 16. Jahrhundert, als Dänemark
noch Schweden und Norwegen beherrschte, hatte sich der Handel
mächtig entwickelt, und bis an den Anfang des ig. Jahrhunderts
gehörte es zu den bedeutendsten Handelsstaaten Europas. Durch
den Anschluß an Napoleon I. verlor es (1807) seine Flotte durch die
Engländer und im Wiener Frieden Norwegen; aber immerhin ist
sein Anteil am Welthandel, besonders der mit Nordeuropa, noch
bedeutend. (Gesamtaußenhandel 1905: 1,3 Milliarden M) Der
Schiffsverkehr ist trotz der engen Meeresstraßen und trotz der
jütischen Küste (Kap Skagen, ,,der Kirchhof der Schiffe") sehr
lebhaft. Haupthafen wie erster Handelsplatz ist Kopenhagen.
Es unterhält regelmäßige Dampfschiffahrtsverbindungen mit Kiel,
Hamburg, Lübeck, Warnemünde, Stettin und den übrigen Ostsee-
plätzen der deutschen, russischen und schwedischen Küste sowie
mit England, Frankreich, New York und Westindien.
Auch sein Eisenbahnverkehr ist wie der des ganzen Landes
recht lebhaft. Wichtig sind die Linien, die ihre Fortsetzung auf