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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 107

1908 - Berlin : Süsserott
— io/ — D. Außenländern zu suchen. An den großen früheren afrikanischen Besitz erinnern heute nur noch die Tributzahlungen des Vizekönigs von Ägypten (siehe dieses!) und die Bestrebungen der Italiener, Tripolis unter ihre Schutzherrschaft zu bringen, aber in Asien gehören dem ,,Be- herrscher der Gläubigen" noch weite, zum Teil wertvolle Gebiete, die, wenn sie auch heute ebenso wie die Europäische Türkei den Stempel jahrhundertelanger Mißwirtschaft tragen, doch sehr ent- wicklungsfähig sind (zusammen 1,7 Mill, qkm mit 16 Mill. Ein- wohnern). Es sind dies: i. Kleinasien oder Anatolien (Anadoli), ein hafenreiches Hoch- land mit hohen Gebirgen, ausgedehnten Steppen und Wüsten im Innern, aber herrlichen Fruchtfeldern und Gärten in den Fluß- niederungen, an den Berghängen und in den äußerst fruchtbaren Küstenebenen. Die Weizen ernte ist so reichlich, daß bereits große Mengen nach Europa ausgeführt werden können, und die köstlichsten Früchte (Feigen, Trauben, Apfelsinen, Oliven) sind im Uberfluß vor- handen. Auch die Erträge an Baumwolle, Seide, Opium und Krapp haben sich seit der Erschließung des Landes sehr vergrößert, und die fleißige Bevölkerung nimmt gern Belehrung von den überall an der Bahnlinie ansässigen Europäern an. (Deutsche Ackerbaukolonien!) Von den vielen vorhandenen mineralischen Schätzen wird nur der Meerschaum ausgebeutet. (Bedeutende Gruben bei Eski-Schehir.) Smyrna, der Haupthafenplatz der Westküste, hat als Ausgangs- punktwichtiger Karawanenstraßen und eines Zweiges der anatolischen Bahnen bedeutenden Verkehr sowohl über Land nach Armenien und Persien als auch über See mit Konstantinopel, Triest, Marseille, Alexan- drien und Hamburg (deutsche Levantelinie — Smyrnarosinen, Smyrnateppiche). Seine Bevölkerung setzt sich wie überall an den Rändern des östlichen Mittelmeeres aus Griechen, Türken, Armeniern, „Franken" und Juden zusammen. Wichtig für den Handel mit Seide und Seidengeweben ist auch Brussa, ein Hauptindustrieort « für levantinische Seide, Teppiche und Schale. Ko nia und Angora (Angoraziegen — Mohairwollen) sind die vorläufigen Endpunkte der Anatolischen Bahnen. Von Konia wird dann als Anschlußbahn die Bagdadbahn weiter bis an den Persischen Meerbusen führen. Sie folgt der alten Karawanenstraße über Mosul, Bagdad und Basra
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