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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet
1908 -
Berlin
: Süsserott
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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet 
- S. 124
1908 -
Berlin
: Süsserott
— 124 —
tätigt, und wie nirgend sonst in der Welt sind die Verkehrsmittel
und mit ihnen die beförderten Gütermengen und Umsatzziffern des
Binnen- und Außenhandels gewachsen. Der Gesamtaußenhandel
stellte sich 1906 bereits auf 12,5 Milliarden M, die Beteiligung der
Union am Welthandel 1905 auf 9,8%. Damit gehören die Vereinigten
Staaten neben England und Deutschland zu den Beherrschern des
Welthandels.
2. Verkehrswege und -mittel. Neben den vielen schiffbaren
Seen, Flüssen und Kanälen (siehe Bewässerung!), die alle von Fracht-
und Personendampfern, Riesenfähren und einer Unzahl von Segel-
und Schleppschiffen belebt sind, dient dem Binnenverkehr vor
allem das gewaltige Eisenbahnnetz. Wenn es auch das europäische
nur an einzelnen Stellen (Nordosten) an Dichte übertrifft und ihm
in der Einrichtung besonders im Westen bedeutend nachsteht
(leichte Schienen, hölzerne Brücken, einfache Stationsgebäude,
Beamtenmangel, geringe Betriebssicherheit und daher viele Un-
glücksfälle!), so überragt es dasselbe doch an Ausdehnung, Schnellig-
keit und Bequemlichkeit des Verkehrs („Pullmann Cars"). Das Ge-
samtnetz umfaßte 1906 351500 km Schienenwege (Europa 309400 km,
Deutschland 56 480 km). Fast alle großen Städte sind auch Eisen-
bahnknotenpunkte. Von Chicago, der größten Eisenbahnzentrale,
gehen 32 Linien aus. Unter den vielen Eisenbahnen haben die
riesigen Pacificbahnen, die den Atlantischen mit dem Stillen
Ozean verbinden, die größte Bedeutung für die wirtschaftliche Er-
schließung der Union, und sie sind es gewesen, die ihr erst den Stempel
eines wirtschaftlichen Weltreiches gegeben haben.
Die vier wichtigsten sind die folgenden:
1. Nord-Pacificbahn (Newyork—chicago—st. Paul—portland = 5620km
in 4%—5 Tagen),
2. Zentral-Pacificbahn (New York—chicago—omaha—san Francisco
= 5231 km in 4v3—4vz Tagen),
3. Santa Fé-Pacificbahn (New York—pittsburg—st. Louis—kansas
City—santa Fé—san Francisco = 5693 km in 5 %—5 % Tagen),
4. Süd-Pacificbahn (New York—philadelphia—baltimore—washington
—New Orleans—el Paso—los Angeles—san Francisco = 6053 km
in 6—6 y4 Tagen).
(An die letztgenannte Bahn schließt sich in El Paso die mexikanische
Zentralbahn an, auf der man bis Mexiko (1971 km) fast 2 Tage braucht.)
Post-, Telegraphen- und Telephonwesen sind ebenfalls
großartig eingerichtet; die Zahl der Briefsendungen und Telegramme