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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 138

1908 - Berlin : Süsserott
- 138 - Die Mineralausbeute ist gering, dagegen ist die Industrie in einzelnen Zweigen vielversprechend. Vorhanden sind große Mühlen (Rosario, Santa Fé), Brennereien, Brauereien und Tabak- fabriken (ebenda und Buenos Aires), Eisfabriken und Ziege- leien. Auch die Möbelindustrie beginnt sich einzubürgern; Rosario verfügt bereits über einige leistungsfähige Eisenwerke. Handel und Verkehr sind gut entwickelt. La Plata und Paraná haben lebhaften Schiffsverkehr. An Eisenbahnen waren 190619 970 km vorhanden, die postalischen Einrichtungen sind gut. Haupthäfen sind die schon mehrfach erwähnten Städte Buenos Aires und Rosario. Der Außenhandel Argentiniens steigt an Bedeutung von J ahr zu J ahr. (1906: 1,2 Milliarden M Ausfuhr, 1,1 Milliarden M Einfuhr: aktive Handelsbilanz. — Daher sind auch die großen in argentinischen Werten angelegten deutschen Kapitalien nicht gefährdet.) Haupt- verkehrsländer sind Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die Union. Deutschland ist an der argentinischen Aus- und Ein- fuhr mit ungefähr einem Achtel des Wertes beteiligt. Es bezieht von dort die bereits genannten Artikel, besonders Rohwolle (1906 für 106 Mill. M), Weizen (74,5 Mill. M), Rindshäute, Leinsaat, Mais usw. und liefert ihm die bei Brasilien erwähnten Waren. (Gesamteinfuhr von dort 1906: 372, Gesamtausfuhr nach dort: 170 Mill. M.) Von den Andenstaaten nimmt i. Chile den ersten Rang ein. Es ist ungefähr i^mal so groß wie das Deutsche Reich (797 000 qkm), aber auch sehr dünn be- völkert (2,7 Mill.). Von der Bevölkerung sind reichlich 40% Weiße, darunter sehr viele Deutsche, die als Gelehrte, Offiziere, Kaufleute, Industrielle, Handwerker und Bauern eine Rolle spielen. Sie wohnen in und bei Valparaiso und Valdivia. Trotz günstiger Küste, großer Bodenfruchtbarkeit, reicher mineralischer Schätze und trotz des angenehmen und gesunden Klimas kommt das Land in seiner wirt- schaftlichen Entwicklung nur langsam vorwärts. Die Nordzone hat wüstenartigen Charakter, ist aber reich an Schätzen in der Erde; die mittlere Zone besitzt gutes Ackerland und reiche Obstgärten, und der südliche Teil, die Waldzone, liefert Nutzhölzer (Piflonfichte und Quillajarinde). Der Ackerbau erzeugt Weizen, Gerste, Kartoffeln, Bohnen und Mais; der Obstbau liefert besonders Äpfel und Pfirsiche. Auch der Kultur der Weinrebe sind weite Landstrecken gewidmet.
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