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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 144

1908 - Berlin : Süsserott
144 — 2. Der Bergbau wird in China noch nach alter Weise betrieben. Gold, Silber, Kupfer und Zinn finden sich in der mineralreichen Provinz Jün-nan. Ungeheuer sind die Vorräte des Landes an Steinkohlen. Am wichtigsten sind die Lager von Schantung, deren Ausbeutung durch eine deutsche Eisenbahn von Kiautschou (Teil I, S. 104) sehr gefördert worden ist, und die Lager von Ts chi Ii (besonders die Kai- ping- Gruben nordöstlich von Tientsin), die auf europäische Art aus- gebeutet werden. (Bedeutung einer gesteigerten Kohlenförderung Chinas, besonders auch für die Entwicklung des deutschen Schutz- gebietes!) 3. Die Industrie Chinas, die als Kleingewerbe schon lange hoch- entwickelt ist, stellt besonders feinste Seidenstoffe her. Mittelpunkt der Seidenindustrie ist Kanton; modern eingerichtete Spinnereien gibt es in Schang-hai und Su-tschou. Die Baumwollenindustrie blüht von alters her in Nanking. Der Bambus dient zur Anfertigung zierlicher Möbel. Die Papierfabrikation ist so bedeutend, daß China trotz ungeheuren eigenen Verbrauchs noch große Mengen Papier ausführt. Berühmt sind ferner chinesische Lackwaren und chinesisches Porzellan (Provinz Schantung), bei dessen Herstellung die Chinesen künstlerische Fertigkeit und natürlichen Geschmack entwickeln. Zum ersten Industrie- bezirk Chinas dürfte sich im Laufe der Zeit das kohlenreiche Gebiet Schansi mit der Hauptstadt Tai-juen entwickeln. 4. Handel und Verkehr. Der Binnenhandel liegt in der Hand von festorganisierten Gilden. Er bedient sich der alten gepflasterten Landstraßen, mehr jedoch der reichlich vorhandenen Wasser- straßen, auf denen es von Booten und Dschunken wimmelt. Die großen Flüsse werden von Dampfern befahren; den bedeutendsten Verkehr hat der Jangtse-kiang bis Hankou (Norddeutscher Lloyd). Die Flüsse sind durch ein ausgedehntes Kanalsystem miteinander verbunden (Kaiserkanal). Die Post ist in China als Boten- (Lokal-) und Eilpost zu staatlichen Zwecken schon seit Jahr- hunderten ausgebildet. Den Privatverkehr vermitteln Privatpost- einrichtungen. Die europäischen Staaten haben für die Bedürfnisse ihrer Kolonien eigene Postanstalten errichtet. (Deutsche Postämter u. a. in Schang-hai und Tien-tsin.) Zwar wurden chinesische Erzeugnisse schon im Altertum an das Ausland abgesetzt; so nahm die Seide seinerzeit hauptsächlich auf der sogenannten Seidenstraße (Singan—lantschou—pamirhoch- land—merw—babylon) den Weg ins Abendland, und der Verkehr mit Rußland vollzieht sich auch heute noch auf der Karawanen- straße Peking—urga—maimatschin—kjachta. Jedoch war bis in die
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