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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 148

1908 - Berlin : Süsserott
— 148 — Reis, der mit Ausnahme von Jeso und den Kurilen überall an- gebaut wird und der beste Südasiens ist, so daß Japan davon aus- führt und minderwertige Sorten einführt. Aus dem Reis stellt man Reisbier her; über die Verwendung des Reisstrohes siehe Industrie. Andere Getreidearten kommen kaum in Betracht, dagegen baut man viel Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Rettiche, Rüben, Gurken und anderes Gemüse an. Die europäischen Obstarten verlieren in Japan ihren Wohlgeschmack, dagegen gedeihen Apfelsinen, Dattelpflaume, japanische Mispel und eßbare Kastanie. Der Teestrauch wächst an den Hügelabhängen und in der Ebene auf der Insel Nippon sowie im Norden von Formosa; hauptsächlich wird grüner Tee er- zeugt. Den Tabakbau sucht man zu fördern, um das Rohmaterial für die Zigarettenindustrie selbst zu erzeugen. Von den Gespinst- pflanzen gedeihen in West- und Mitteljapan die Baumwollstaude (jedoch wird der Bedarf an Rohstoff nicht gedeckt!) und im Norden der Hanf. Die Gebirge sind mit Wald bestanden, der Bau- und Nutz- hölzer liefert. Auf Kiuschu, Schikoku und besonders auf Formosa wächst der Kampferbaum, aus dessen zerkleinertem Holze der Kampfer gewonnen wird. (Raubbau, Aufforstung durch die Regierung, Festsetzung einer jährlichen Höchstproduktion.) Der Talgbaum wird auf Kiuschu und Schikoku, der Lackbaum (siehe Industrie!) im nördlichen Teile von Nippon viel angebaut. — Die Tierzucht ist, trotzdem es an Bergwiesen und Weiden nicht mangelt, wenig entwickelt. Zagtier ist der Ochse, das Pferd dient zum Lasttragen. Hühner und Enten sind reichlich vorhanden. Große Erträge liefert die mit viel Sorgfalt betriebene Zucht der Seidenraupe, so daß Japan viel Rohseide ausführen kann. — Der Fischfang beschäftigt 2% Mill. Menschen und bringt reiche Erträge; Japan versorgt China mit getrockneten und gesalzenen Fischen. 2. Der Bergbau findet in Japan reiche Bodenschätze. Drei Viertel der Ausbeute von Steinkohlen (10,8 Mill, t) liefert die Insel Kiuschu. (Starke Ausfuhr nach Hongkong und Britisch-Indien.) Die Eisenförderung steht dagegen noch zurück. Bedeutender als die Edelmetallproduktion ist die Ausbeute von Kupfer (1906: 37 000 t), von der über zwei Drittel ausgeführt werden kann. Petroleum findet sich fast überall, Schwefel reichlich auf Jeso, und an Kaolin hat Japan Überfluß (Porzellanindustrie).
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