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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 149

1908 - Berlin : Süsserott
— 149 — 3. Die Industrie, in der die Japaner schon Tüchtiges leisten, ist dem Betriebe nach meist noch Hausgewerbe, jedoch haben sich in verschiedenen Gewerbezweigen auch schon Großindustrien nach europäischem Muster entwickelt. Die Textilindustrie in und um Kioto verarbeitet Seide, Baumwolle und Hanf. Mechanische Seiden- und Baumwollspinnereien (letztere mit 1,5 Mill. Spindeln) haben Tokio und Osaka. Das Reisstroh wird zu Sandalen, Packseilen, Borten und Matten geflochten (Bucht von Osaka). Der Kunstsinn der Japaner betätigt sich besonders in der Metallindustrie (Gefäße, Statuetten aus Bronze, Emailarbeiten), der keramischen Industrie (Steingut und Porzellan in Kioto und bei Nagaja), in eingelegten Arbeiten (Intarsien) und kunstvollen Schnitzereien aus jedem Material. Infolge des ungeheuren Papier- verbrauchs hat auch die Papierfabrikation Eingang gefunden. Die Reinigung des Petroleums besorgen Petroleumraffinerien. Der Stahlbereitung dienen moderne Werke in Osaka und dem Kriegs- hafen Kure; Nagasaki hat große Schiffswerften. Viele Fabriken betreiben die Herstellung von Zement, Seife und Fischguano, so daß Japan sich auf manchen Gebieten bald von den europäischen Fabri- katen unabhängig gemacht haben wird. 4. Handel und Verkehr. Dem Binnenhandel dienen die vorzüglichen Land-, weniger die unbedeutenden Flußstraßen. 1872 begann Japan mit dem Bau von Eisenbahnen, und heute sind bereits alle bedeutenden Orte durch Schienenwege (1906: 7855 km) sowie durch Telegraph und Telephon miteinander ver- bunden. — Dem Außenhandel verschloß Japan ebenso wie China lange Zeit seine Häfen. Als erste Europäer landeten gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts die Portugiesen (vgl. China!); ihnen folgten im 17. Jahrhundert die Holländer, die auf einer Insel bei Nagasaki eine Faktorei errichten durften, während die Annäherungsversuche der Engländer und Russen vergeblich waren. Als sich endlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Abschließungspolitik als un- haltbar erwies, schloß Japan zunächst mit der Union, dann auch mit den andern Staaten (1861 mit dem Deutschen Zollverein) Handelsverträge und öffnete nach und nach alle Häfen. Heute unterhalten alle Nationen regelmäßigen Dampferverkehr mit Japan, und dieses selbst verfügt über eine stattliche Handelsflotte. Sie be- sorgt den Verkehr mit den Festlandshäfen von Ostasien, der Union,
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