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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 14

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
14 I. Teil, Erster Abschnitt. auf allen Gebirgen beobachten. Die Feuchtigkeit drang auch in das Innere der Erdrinde ein, zerstörte dasselbe zum Teil durch seinen Gehalt an Säuren (besonders Kohlensäure), zum Teil durch Zersprengen der Gesteine beim Ge- frieren des Waffers, und wusch die harten Spitzen der Gesteine im Laufe der Jahrtausende ab. Natürlich wurden die weicheren Schichten zuerst zerstört, und so wurden große Gebirgskegel und Platten zersägt und steilwandige Täler und Berge geschaffen. Nicht unerwähnt bleiben soll die mechanische und chemische Wirkung, welche die Pflanzenwurzeln und die aus den abgestorbenen Pflanzen entstehende Humussäure auf das Werk der Verwitterung ausüben. ß) Aufbauende Wirkungen. Das losgelöste Geröll wurde von den Gebirgsbächen, die in den Tälern sich immer tiefer einnagten, den Flüssen zugeführt, auf diesem Wege zerkleinert und schließlich in den Ozean gespült. Diese Urströme waren von gewaltiger Ausdehnung, vielleicht viele km breit. In den Meeren lagerte sich das Gestein in wagerechten Schichten ab und bildete so die Schicht- und Sedimentgesteine. Durch den Druck der sich immer höher darüber lagernden Schlammmassen wurden die ersten Schichten so zu- sammengepreßt, daß sie feste Felsmassen bildeten, deren Härte durch die Bei- mengung von bindenden Erdmaffen (besonders Kalk) noch erhöht wurde. Die Zusammensetzung dieser Schichtgesteine war eine sehr verschiedene. Sie wurde zum großen Teil mit beeinflußt durch ein kleines Muscheltierchen, das in so großen Mengen existierte, daß sich eine starke Schicht unserer Erd- kruste, die Kreide, aus seinen Schalen bildete. Eine andere, für das Wirt- schaftsleben sehr wichtige Schicht bildete sich aus untergegangenen Wäldern und trägt den Namen Steinkohlenformation. (Näheres hierüber S. 19.) Ferner schlug sich der Salzgehalt des Wassers nieder und bildete die teilweise sehr mächtigen Steinsalzlager. Häufig wiederholte sich derselbe Niederschlag, so daß wir von einer Gesteinsart verschiedene Schichten finden. y) Störungen in den Lagerungen. Wären die Ablagerungen alle gleich- mäßig auf dem Meeresboden liegen geblieben, so würde die Erde allmählich wieder fast eben geworden sein, und wir könnten das Alter und die Reihen- solge der Schichtungen leicht erkennen. Es traten jedoch während und nach der Ablagerung der Schichtgesteine weitere Störungen in der Entwicklung der Erde ein. Innerhalb der harten Kruste kühlte sich der Erdkern weiter ab, durch die dadurch bewirkte Zusammenziehung desselben entstanden Hohlräume zwischen der Kruste und dem Kern, teils auch in der Kruste selbst (Magma- Herde). Die Kruste senkte sich an diesen Stellen und riß dabei sehr häufig ein. An anderen Stellen wurde sie durch den Druck emporgehoben und durch seit- licheu Druck von beiden Seiten emporgefaltet (Alpen). Dabei wurden die ursprünglich wagerechten Schollen in alle Lagen bis zur senkrechten gebracht, ja, teilweise kippten sie ganz über, so daß die älteren Schichten jetzt nach oben kamen und die jüngeren darunter lagen. Wenn ein Riß der Erdrinde aus- eiuanderklaffte, so sanken die Schollen allmählich in denselben stufenweise ab und bildeten sogenannte Graben-Versenkungen (Totes Meer, Afrikanische Seen- züge). Sanken die Schollen links und rechts ab und ließen eine Mittelscholle
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