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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 29

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Das nördliche Vorland der Alpen. 29 schnitzerei, deren Mittelpunkte Garmisch, Partenkirchen und das durch seine Passionsspiele bekannte Oberammergau sind, des Geigenbaus, der in Mittenwald eine weltbekannte Heimstätte hat und der Sägemühlen- Industrie. Die Produkte der letzteren werden wie das Nutz- und Brennholz der Waldungen durch eine großartig betriebene Flößerei auf Isar und Loisach nach München befördert. In Berchtesgaden hat die Holzschnitzerei schon vor Jahrhunderten zur Kunstschnitzerei in Elfenbein, Knochen, Kirsch- und Aprikosenkernen geführt. Die Trias des Berchtesgadener Gebiets ist ebenso wie der Keuper des benachbarten Salzkammerguts reich an Steinsalz (s. S. 18). Dasselbe wird östlich der Stadt Berchtesgaden, des wirtschaftlichen Mittelpunktes dieses Alpen- teils, in holzarmer Gegend durch Auslaugung gewonnen. Die Sole wird dann nach Berchtesgaden, Reichenhall, Traunstein und Rosenheim, die in holzreichen Gegenden liegen, geleitet und in den dortigen Salinen versotten. Erwähnenswert sind die Marmorbrüche bei Berchtesgaden, sowie in manchen anderen Teilen des Alpengebiets (s. S. 18). Auch der Fremdenverkehr, der besonders von Partenkirchen und Berchtesgaden ausgeht, gewährt einer Reihe von Bewohnern der deutschen Alpen lohnenden Unterhalt. b) Die Scbwäbitcb-Bayritcbe I)ocbebetie. 1. Lage, Entstehung, Gliederung. Die Schwäbisch-Bayerische oder Süddeutsche Hochebene gehört zum Fundament der Alpen und ist bei deren Auffaltung mit emporgehoben worden. Daher erstreckt sie sich bei einer durchschnittlichen Höhe von 500 m in sanftem Abfall nach Norden zur Donau, wohin auch der Lauf ihrer Flüsse gerichtet ist. Die Oberflächenbedeckung gehört, wie die geologische Karte lehrt, in der Südhälste dem älteren Schwemmlande, in der nördlichen mehr der Braun- kohlenzeit an. Der Boden der Südhälfte setzt sich aus den Schutt- und Geröllmassen zusammen, mit denen einst die weit hinabreichenden eiszeitlichen Alpengletscher den Fuß des Gebirges umhüllt haben. Dagegen ist die Nord- Hälfte vor der Beschüttung mit dem Trümmergestein der Alpengletscher größten- teils bewahrt worden. 2. Bewässerung. Den Gletschern und ihren Schmelzwässern verdanken auch die Flüsse Jller, Lech, Isar, Inn und deren Nebenflüsse, ihr breites, tief und steilwandig in die Hochebene eingeschnittenes Bett. Sie alle entquellen den Alpen und tragen den Charakter der Alpenwässer: den schnellen Lauf, den Reichtum an Schuttbänken und Felsgeröllen, die Willkür und Unregelmäßigkeit der Fluten. Die Menge des Wassers ist zur Zeit der Schneeschmelze 30 bis 40 mal so groß wie im Sommer. Mit Ausnahme des Inn sind daher auch die zahlreichen Wasserläufe der Hochebene nicht sahrbar, sondern meist nur flößbar. Daher ist auch die Landwirtschaft meist nicht in den Tälern heimisch, die Siedelungen befinden sich mehr abseits der Flüsse. Die aus dem Schwarzwald kommende Donau hat für die Schiffahrt eben- falls keine große Bedeutung. Obwohl fchon bei Ulm fahrbar, erreicht ihr Verkehr doch erst von Regensburg ab größeren Umfang; denn bis dahin ist sie breit und flach, und ihr Lauf wird noch häufig durch Sandbänke gehemmt.
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