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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 58

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
58 I. Teil, Zweiter Abschnitt, und daher auch ärmsten Teil des Gebietes darstellt, ist die Schafzucht zu Hause. y) Bodenschätze und Industrien. Das Thüringer Hügelland birgt große Salz- und Braunkohlenlager (s. S. 17). Die Salzlager — bekannte Salzwerke liegen bei Halle a. d. Saale (Halloren), Frankenhausen, Langensalza und bei Ilversgehofen nördlich von Erfurt — haben die chemische Industrie von Erfurt, Halle und Nordhausen (Schwefelsäure) hervorgerufen. Braun- kohlenlager befinden sich bei den Städten Zeitz, Weißenfels, Merseburg und Halle. Sie bilden die Grundlage der Brikettfabrikation, Teerschwelerei und Parasfinfabrikation in diesen Gegenden. Besonders Halle hat durch die Braunkohlenindustrie einen bedeutenden Aufschwung genommen und Erfurt industriell überflügelt. Doch hat dazu auch die mit seiner Stellung als Eisen- bahnknotenpunkt (s. S. 63) zusammenhängende Maschinenindustrie, in der besonders landwirtschaftliche Maschinen erzeugt werden, beigetragen. Bei Trotha in der Nähe von Halle sindet sich Porzellanerde. Von hier aus werden die Porzellanfabricken Charlottenbnrgs versorgt (s. S. 78). Erfurt besitzt eine staatliche Gewehrfabrik. Neben den Bodenschätzen haben die landwirtschaftlichen Erzeugnisse die Industrie gefördert. Bekannt sind die Zuckerfabrikation und die Brauerei der Goldenen Aue, die Branntweinbrennereien Nordhausens (echter Nordhäuser Kornbranntwein), die Bereitung von Kautabak daselbst, die Tuch- fabrikeu Mühlhausens (Schafzucht im Eichsfeld), die Herstellung von Fleisch- waren in Waltershausen, die Lederindustrie von Erfurt und Weißen- sels (Schuhwaren). Daneben haben Fleiß und Geschick der Bewohner andere Industrien, unabhängig von der Naturausstattung des Landes, in die Höhe gebracht, so die Wollindustrie von Apolda, die Herstellung optischer In- strnmente in Jena (Zeiß-Werke, die größten der Welt) und die Herstellung von Kartenwerken in Gotha (Perthes). 3. Der Harz, a) Aufbau und Formationen. Der Harz ist das am weitesten nach Norden vorgeschobene deutsche Mittelgebirge und erhebt sich steil aus seiner tiesliegenden Umgebung, aus der er durch ihr Absinken her- ausgewachsen ist (Horstgebirge). Er bildet zwei stufenförmig übereinander liegende, von tief eingeschnittenen Tälern durchfurchte Hochflächen, den etwa 350 m hohen Unterharz und den an 500 in Durchschnittshöhe messenden Ober- harz, auf dem sich der Brocken bis zu 1140 in erhebt. Die Verwitterung ist in dem ganzen Gebirge schon bis zu den altzeitlichen Formationen vor- geschritten, zumeist bis zu den Schiefergesteinen des Vorkohlengebirges. Dasselbe ist aber von mächtigen Granitmassen durchbrochen, so namentlich im Brocken, und wird im Osten und Süden vom Nachkohlengebirge umrandet. ß) Bodenschätze und Industrien. Es sind erzreiche Formationen, die ~ den Harz aufbauen (siehe S. 18 und 19). Der Reichtum des Oberharzes an Blei-, Silber-, Kupfer- und anderen Erzen hat den weltbekannten und vorbildlichen Bergbau von Klausthal, Zellerfeld (Blei, Eisen, Silber),
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