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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 85

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Die deutschen Kolonien. 85 Landes als eine große Hochfläche dar, die sich häufig sanft nach innen senkt. Die Folgen dieser Bodenform für die Bewässerung sind entweder kurze Küsten- flüsse mit starkem Gefälle oder längere, aus dem Inneren kommende Flüsse mit Stromschnellen am Gebirgsrande. Günstiger ist nur der Lauf des Rufidji in Deutsch-Ostafrika, der für die Schiffahrt geeignet erscheint. Teilweise finden wir auch Flußläufe, die nach dem Inneren gehen und in kleinen Seen münden oder schon vorher vertrocknen. Der flache Küstensaum ist in den Kolonien Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Togo sehr srnchtbar, infolge des feuchtwarmen Klimas aber auch sehr un- gesund. In Deutsch-Südwestafrika bietet er sich uns als Sandstreifen dar. — Am Gebirgsraud ist der Pflanzenwuchs infolge der feuchten Winde vom Meere her meist üppig, hier liegen die fruchtbarsten Gebiete, während die Hochebene sich infolge der vorwiegenden Trockenheit durch mannshohen Graswuchs (Steppen, Savannen) — hier und da von Bäumen unterbrochen — und durch Wälder an den Flußläufen kennzeichnet, die nach dem Hochlande zu immer kümmerlicher werden (Galerie- oder Uferwälder). Das Hochland Ostafrikas wird von zwei gewaltigen Grabeneinbrüchen (s. S. 16), dem Ost- und zentral-asrikanischen Graben unterbrochen, die teil- weise von einer Reihe langgestreckter Seen ausgefüllt sind. Auch Vulkane sind in den Kolonialgebieten tätig gewesen und haben den über 6000 in hohen Kilimandscharo in Deutsch-Ostasrika und das 4100 m hohe Kamerungebirge geschaffen. Die Besitzungen Deutschlands in der Südsee bestehen mit Ausnahme unseres Anteiles an Neu-Guinea in einer Reihe kleiner Inseln, die teils vul- kanischen Ursprungs sind, teils den kleinen Korallentierchen ihr Entstehen ver- danken. Neuguinean (Kaiser-Wilhelmsland) steigt dicht hinter der Küste zu einem mit Urwald bedeckten Gebirgsland an und ist im Innern noch wenig erforscht. — Von der Bucht von Kiautschou aus ziehen sich zwei Gebirgs- züge in das Innere des Landes, die zwischen sich einen Streifen fruchtbares Land frei lassen. Umstehende Tabelle gibt einen Überblick über Lage, Größe und Bevölkerung der Kolonien. b) Klima. Entsprechend der Lage unserer Kolonien herrscht in den Be- sitzungen in Afrika und in der Südsee das heiße, tropische Klima vor. An den Küstenrändern wird dasselbe infolge der Feuchtigkeit für Europäer gefährlich und erzeugt leicht Malariafieber und ähnliche Krankheiten. Die hochgelegenen Teile haben indes ein gemäßigtes Klima, vor allem trockenere Luft. Südwest-
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