Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 153

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Die Landwirtschaft und die mit ihr zusammenhängenden Industrien. 153 Sie zeigt uns in allen Zweigen der Viehzucht mit Ausnahme der Schaf- zucht in den letzten 25 Jahren eine Ausdehnung. Sie beträgt bei den Schweinen sogar über 240 °/0, während die Schafzucht um fast 7ho ihres früheren Umfanges zurückgegangen ist. Dennoch erlaubt die letztere noch immer eine allerdings im Verhältnis zu srüher sehr geringe Ausfuhr an Tieren (Woll- Ein- und -Ausfuhr vergl. Wollindustrie). Die Vermehrung der Rinder und Pferde hat nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten; auf 100 Ein- wohner entfallen jetzt weniger Tiere als früher. Aber dieser Fehlbetrag in der Versorgung der Volkswirtschaft wird durch das bedeutende Wachstum der Schweinezucht im Verhältnis zur Bevölkerungsvermehrung wieder ausgeglichen; auf 100 Einwohner kommen jetzt 35,7 statt 20,1 Schweine. Wir können daher behaupten, daß im ganzen genommen, besonders hinsichtlich der zur Volksernährung dienenden Tiere, die deutsche Viehzucht dem Wachstum der Bevölkerung durchaus gefolgt ist. Wir erkennen jedoch aus der Tabelle auch, daß trotz des Aufschwunges der Viehzucht, abgesehen von den Schasen, eine Einsuhr nötig ist, die sich nach Abzug der geringen Ausfuhr auf rund M 200 Mill. beläuft. Dazu tritt noch eine reine Fleischeinfuhr von etwa Ji> 25 Mill., so daß dem Auslande für Vieh und Fleisch ein Tribut von rund A 225 Mill. zu entrichten ist. Wir müssen aber noch in Betracht ziehen, daß Deutschland 1909 abzüglich der Aussuhr sür 98,1 Mill. Ji Butter, 29.0 „ „ Käse, 111.3 „ „ Schweineschmalz, 27.1 „ „ Oleomargariu (Ausgangsmaterial zur Margarine- Bereitung), 326,5 „ (f Häute und Felle von den in der Tabelle ge- nannten Tieren, 356,8 „ „ rohe und gewaschene Schafwolle, 42,8 „ „ Därme, Blasen usw., 9,1 „ „ Fleischextrakt usw., 159.4 „ „ Eier, 19,0 „ „ Bettsedern, 1179,1 Mill. M eingeführt hat. Im ganzen sind also etwa sür M 1400 Mill. an Erzeugnissen der Viehzucht dem Auslande zu zahlen. Ebensowenig wie der Getreide- bau trotz intensiverer Wirtschast den inländischen Bedarf zu be- friedigen imstande ist, ebensowenig vermag demnach die Viehzucht den Ansprüchen, die an sie als Nahrungsmittel- wie als Rohstoff- produzentin gestellt werden, gerecht zu werden. Unsere wichtigsten Vieh- und Fleischlieferanten sind aus der Tabelle ersichtlich. Außerdem mögen hier folgende Einfuhrländer genannt werden: für Butter: die Niederlande, Rußland und Dänemark; für Käse: die Niederlande, die Schweiz und Frankreich; für Schmalz und Oleomargarin: die Verein. Staaten; für Eier: Rußland und Österreich-Ungarn; für Bettfedern: Öfter- reich-Ungarn, daneben China und Rußland; sür Fleischextrakt: Uruguay.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer