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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 5

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii. Das Klima. 5 Massen (f. Bd. I, S. 4) hat vielmehr zur Folge, daß die höchsten Wärmegrade nördlich vom Äquator in der Sahara gemessen werden, während die tiessten Temperaturen bei Werchojansk in Sibirien auftreten. 2. Die Winde. Warme Lust ist leichter als kalte. Erwärmte Luft lockert sich auf und steigt in die Höhe, abkühlende verdichtet sich und sinkt. Ein Gebiet der Luftaus- lockerung nennt man ein Tiefdruckgebiet oder ein barometrisches Minimum, ein solches der Luftverdichtung heißt Hochdruckgebiet oder barometrisches Maximum. Liegt neben einem Luftauflockerungs- ein Luftverdichtungsgebiet, so entstehen zwischen beiden Ausgleichsbewegungen, deren Ziel ist, ein einziges Gebiet mit gleichem Luftdruck herzustellen. Die Bewegung der Luft von einem Gebiet höheren nach einem Gebiet niederen Luftdruckes nennen wir Winv. In den Gegenden des Auf- und Absteigens der Luft herrscht Windstille. In den um den Äquator gelegenen Gebieten wird die Lust am stärksten erwärmt. Sie steigt hier in die Höhe und fließt in den oberen Luftregionen nach Norden und Süden ab. Zum Ersatz strömt von den Polen kühlere Luft in das Auslockerungs<Tiesdruck-)Gebiet hinein. Die in der Höhe polwärts abfließenden Luftströme werden allmählich abgekühlt und sinken in der Gegend des 35. Grades an die Erdoberfläche. Ein Teil der nieder- steigenden Lust vereinigt sich mit der äquatorwärts ziehenden polaren Luftströmung und kehrt mit ihr zum Äquator zurück. Auf diese Weise entsteht zu beiden Seiten desselben je ein geschlossener Ring regelmäßiger Luftströme. Die an der Erdoberfläche ständig von Norden und Süden zum Äquator gehenden Winde heißen Passate, die in der Höhe polwärts fließenden Lustmassen Gegen- oder Antipassate. Die Drehung der Erde von West nach Ost hat aber eine Ablenkung der Winde von ihrer ursprünglichen Richtung zur Folge. Aus dem Nord- wird ein Nordostpassat, aus dem Süd- ein Südostpassat, und entsprechend ändert sich die Richtung der Gegenpassate. Sowohl im Gebiet aufsteigender Luftströme am Äquator als auch in denjenigen der nieder- steigenden um den 35. Grad herrschen Windstillen. Man nennt die drei Windstillen- regionen die Kalmengürtel. Die nicht zum Äquator zurückkehrenden Teile der Gegenpassate strömen nach Norden und Süden weiter und begegnen den zum Äquator ziehenden Polarströmen. Bald ver- drängen sie diese, bald werden sie verdrängt. Daher finden wir nördlich und südlich der Passatregionen die beiden Gürtel der veränderlichen Winde. Sie haben infolge der Achsendrehung der Erde südwestliche, aus der Südhalbkugel westliche Richtung und heißen daher auch die Gürtel der Westwinde. Wie die Wärmezonen so lassen sich auch die Windgürtel nicht scharf abgrenzen. Die soeben entwickelten Gesetze der Windverleilung auf der Erde erleiden vielmehr weitgehende Umgestaltungen. Durch das Wandern der Sonne zwischen den Wendekreisen, d. h. also durch den Wechsel der Jahreszeiten, wird im nördlichen Sommer der nördliche Passat- gürtel bis zum 40. Grad, der südliche bis zum 28. Grad vorgeschoben, während im nörd- lichen Winter die Passatgrenzen im Norden auf den 28., im Süden auf den 40. Grad zurückgehen. Über großen Landmaffen liegt im Sommer infolge der starken Erhitzung derselben ein Tiesdruck-, im Winter durch die große Abkühlung ein Hochdruckgebiet. Daher strömen im Sommer in diese Landmassen von dem Meer her Winde hinein, während im Winter die Winde aus dem Innern der Länder zum Meere gerichtet sind. Man nennt solche jahreszeitliche Winde Monsune. Sowohl die Unregelmäßigkeiten der Wärme- als auch der Windverteilung sind auf der landreichen Nordhalbkugel am bedeutendsten. 3. Die Niederschläge. Die Luft enthält stets Wafferdampf, der aus den Meeren, ^een, Flüffen, Sümpfen und Pflanzen stammt. Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte. Daher nimmt die Feuchtigkeit der Luft sowie die Größe der Nieder- schlüge mit zunehmender geographischer Breite ab. Wird warme Luft abgekühlt, so verdichtet sich ihr Wasserdampf zu Wolken, Tau, Reif, Regen, ^chnee oder Hagel. Daher bringen Winde, die von wärmeren nach kälteren Gegenden wehen, Niederschläge, aus kälteren Gegenden kommende Winde dagegen Trocken-
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