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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 7

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii. Das Klima. 7 zugrunde geht. Das Renntier ist nur in der nördlichen kalten Zone zu Hause, das Schaf überall verbreitet, soll aber in Gegenden mit hoher trockener oder feuchter Wärme statt Wolle Haare tragen. Die Seidenraupe ist an die Sub- tropen gebunden, während das Rind überall zu finden ist. Verglichen mit den übrigen Lebewesen ist der Mensch am wenigsten vom Klima abhängig; er besitzt das größte Anpassungsvermögen. Aber auch bei ihm treten entsprechend seinem Heimatssitze Unterschiede zutage. So können z. B. die romanischen Völker das tropische Klima besser vertragen als die Germanen, während die Chinesen allen klimatischen Verhältnissen ziemlich ge- wachsen sind. Groß ist der Einfluß des Klimas durch die klimatischen Krankheiten, die in den heißen Gegenden meist am verheerendsten auftreten. Die Europäer erkranken in den Tropen am häufigsten an Malaria und Ruhr, während Beri- Beri, gelbes Fieber und Pest auch hauptsächlich die eingeborene Bevölkerung heimsuchen. Am unmittelbarsten ist die Wirkung des Klimas auf den Menschen durch die Beeinfluffung seiner wirtschaftlichen Tätigkeit, wie wir fchon Bd. I, S. 2 ff. dargestellt haben. 2. Klima und Berkehr. Er wird stark durch die Temperatur beeinflußt. Die polaren Schnee- und Eisfelder bedingen die Benutzung des Schlittens als Transportmittel. Die Flüffe und Häfen der kalten Klimaregion werden auf Wochen und Monate durch die winterliche Eisbedeckung dem Verkehr entzogen. Das polare Pack- und Treibeis verschmälert je nach der Jahreszeit den um die Erde ziehenden Schiffahrtsgürtel. Auch trockene Hitze beschränkt den Ver- kehr empfindlich; sie läßt ihm in den Wüsten schwer überwindliche Hindernisse entstehen. Hervorragend ist der Einfluß der Winde. Jahrtausendelang war die Schiffahrt von ihnen abhängig. Besonders die regelmäßigen Winde, die Passate und Monsune, spielten und spielen noch heute eine große Rolle; die Segel- schissahrt wird durch sie ungemein gefördert. Gefürchtet sind dagegen die Windstillengürtel. Ebenso gehören die Stürme, vor allem die Wirbelstürme, wie die Taifune des chinesischen Meeres, die Zyklone des Indischen und die Orkane des nördlichen Atlantischen Ozeans, zu den Feinden der Schiffahrt. Heftige Winde können die der Schiffahrt sonst so dienlichen Gezeitenbewegungen zu verderbenbringenden Sturmfluten umwandeln (Nordsee!). Sie sind auch für den Landverkehr gefährlich (Wüstenstürme, Schneestürme, Zerstörung von Fern- leitungen usw.). Endlich find die Winde durch die von ihnen erzeugten Meeres- strömuugen, die besonders die Segelschiffahrt stark beeinflussen, von großer Bedeutung. Meeresströmungen sind die Folge der andauernd in gleicher Richtung dahinziehenden Winde. Am wichtigsten sind die sich stets in derselben Richtung bewegenden Strömungen, wie der Golfstrom im Atlantischen und der Schwarze Strom im Großen Ozean, fowie die mit den Jahreszeiten wechselnde Monsun trist im Indischen Ozean. Haben die Meeresströmungen wie die genannten ihren Ursprung in äquatorialer Gegend, so sind sie warme, entstehen sie in polaren Meeren, so sind sie kalte Strömungen. Durch ihre
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