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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 14

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
14 I. Teil. B. Der Mensch. Jedoch auch auf dieser Stufe ist keine Sicherheit und kein größerer Fort- schritt der Wirtschaft möglich. Sie wird eben zu sehr nach früher gemachten Ersahrungen betrieben, die doch nicht für alle Zeiten und für alle Verhältnisse maßgebend sein können. Zuletzt ist mehr von einem Erstarren des Wirtschafts- lebens in hergebrachten Formen als von einer Fortentwickelung zu reden. Heute sind z. B. bei den Völkern der Wirtschaftsstufe des Herkommens vielleicht nur 10 oder 15"/» des Bodens angebaut. Ihre Viehzucht leidet zum großen Teil durch Seuchen und große Schwankungen im Bestand, und der Bergbau benutzt nur die besten, leicht verhüttbaren Erze. Es fehlt der Wirtschaftsstufe die planmäßige Erforschung der ganzen Natur, um durch Erkennung ihrer Gesetze zu ihrer ausgiebigen Dienstbarmachnng und Beherrschung, z. B. durch Umsetzung der erkannten Natnrkräste in wirksame Maschinen, zu gelangen. Das ist erst auf der nächsten Wirtschaftsstufe der Fall. d. Die Stufe der wissenschaftlichen Wirtschaft. Sie wird dadurch gekennzeichnet, daß alle Zweige des Wirtschaftslebens unter die Herrschaft der planmäßigen wissenschaftlichen Forschung gestellt werden. Welche hervorragenden Wirkungen diese Wirtschaftsweise auf die Entwicklung einer Volkswirtschaft ausübt, haben wir ja schon bei vielen Wirtschaftszweigen im Bd. I, Tl. Iii kennen gelernt. Erinnert sei nur an die Landwirtschaft, die Eisen- und die chemische Industrie. Mit Hilfe der Wissenschaft erlangt die Wirtschaft eine solche Sicherheit und Ergiebigkeit, daß sie sich weit über die Wirtschast auf Grund der herkömmlichen Erfahrungen erhebt. Die Befreiung der Bedürfnisbefriedigung vom Naturzwange ist außerordentlich groß und schreitet schnell vorwärts. Gegenstand der Wirtschaft ist auch nicht mehr das örtliche Gebiet, sondern die ganze Welt. Internationale Arbeitsteilung, Welt- Wirtschaft, Welthandel und Weltverkehr sind kennzeichnende wirtschaftliche Er- scheinungen. Die Bevölkerung ist vollkommen seßhaft und in dicht bewohnten ländlichen Bezirken oder enggehäuften Industriestädten zusammengedrängt. Die Möglichkeit, auf kleinem Raum selbst bei ungünstiger Naturausstattung eine große Menschenmenge zu ernähren, ist auf dieser Stufe am größten und wächst beständig.
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