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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 62

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
62 Ii. Teil. Europa. B. Die einzelnen Länder. Rußland, in der Breite Oberitaliens gelegene Wolgamündung jährlich 2—3 Monate zufriert. 3. Bewässerung. Die Flüsse Rußlands (vergl. S. 17) zeichnen sich durch ihre Länge, ein schwaches Gesälle und eine große, oft schon nahe der Quelle beginnende Schiffbarkeit aus. Sie lassen sich leicht durch Kanäle verbinden, sind aber monatelang mit Eis bedeckt und ergießen sich in Meere, die für den Weltverkehr keine große Bedeutung haben. So umfangreich das russische Wasserstraßennetz ist — sind doch ohne Finnland 120000 km sahrbare Wasser- wege vorhanden —, so wenig vermag es demnach für den Weltverkehr von Bedeutung zu werden. Dagegen bildet es ein binnenländisches Verkehrsmittel ersten Ranges und einen äußerst wichtigen Wasserspender für den Ackerbau. c. Der Boden und seine Erzeugnisse. 1. Fruchtbarkeit. Das nördlich einer Linie, die ungefähr im W. beim 50.° beginnt und am Ural beim 55.° endet, gelegene Land ist wie die Nord- deutsche Tiefebene zum großen Teil mit eiszeitlichen Gletscherablagerungen überdeckt und durch zahlreiche Seen, Sümpfe, Moore und Partien nackten Fels- bodens (namentlich in Finnland) ausgezeichnet. Südlich der genannten Linie liegt das Gebiet der Lößböden. Es zerfällt in einen nördlichen, durch humofe Beimischungen entstandenen Schwarzerdegürtel, die Kornkammer Europas, und einen das Schwarze und Asowsche Meer umrandenden Bezirk der gelben Steppenerde. Westlich des Don, wo noch genügende Bewässerung vorhanden ist, trägt dieser wie die Schwarzerde reiche Körnerfrüchte. Ostlich desselben aber geht er allmählich in die dürre, aus Salzton und Flugsand bestehende Halbwüste der Kaspischen Senke über. Abgesehen von den Felsböden Finn- lands, die in ihrer Unfruchtbarkeit Schweden und Norwegen übertreffen, find 19 °/0 des Bodens unproduktiv. 2. Pflanzen und Tierwelt. Die nördliche Landeshälfte ist außerordentlich waldreich. Im Nordosten sind zum Teil noch 75—90 °/0 des Bodens mit Wald bestanden, in ganz Rußland etwa 40 °/0. Während der Waldgürtel nach Norden in die Tundren übergeht (f. S. 17), wird er im Süden mehr und mehr durch Ackerbau gelichtet. Die Gegenden des Lößbodens sind waldarm. Fast ganz Rußland liegt in der äußeren Getreidezone, nur das Gebiet der gelben Steppenerde gehört zur inneren, während der Südabhang des Jailagebirges und des Kaukasus in die äußere subtropische Zone sällt. Das wichtigste Getreide Rußlands ist demnach der Roggen, aber auch Weizen und Hafer sind weit verbreitet. Mais wächst nur im Südwesten. Der Anbau von Jndustriepslanzen findet günstige Bedingungen. Flachs wird im Nordwesten und in der Mitte des Landes, Hans in der südlichen Mitte, Zuckerrübe im Westen und Südwesten, Tabak in der Mitte, im bilden und Südwesten gepflanzt. Polen liefert Raps und Rübsen und in Mittel- und Südrußland werden zur Ölgewinnung Sonnenblumen kultiviert. Das Wald- und Tundrengebiet ist reich an Pelztieren (Bären, Wölfen, Füchsen, Mardern, Hermelinen usw.) und Federwild (Eidergänsen u. dergl.).
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