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1. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 14

1872 - Glogau : Flemming
— 14 — kamen die Jünger der Wissenschaft hierher und selbst christliche Könige schickten ihre Söhne aus die Academie von Cordova, die besonders in Astronomie, Naturwissenschaften, Medicin und arabischer und classischer Philologie einen Weltrus hatte. — Gibraltar ist eine uneinnehmbare, in den Felsen gehauene Festung; sie hat den Namen von dem 711 hier gelandeten arabischen Feldherrn Tarik (Berg des Tarik) und ist seit 1704 in den Händen der Engländer; auch diese Klippe hat der Fleiß der Araber durch Baumgänge und Blumenbeete zu einem Garten gemacht; aber zwischen hohen Geranien schauen blanke Kanonen hervor, wie wenn zwischen Blumen der Kriegsgott schlummerte. Am Hafen wogt es von Schiffen und Menschen der verschiedensten Nationen durcheinander. Die Meerenge (Säulen des Hercules) ist 2y2 M. breit, und man sieht von Gibraltar deutlich die afrikanische Küste. F. Toledo, eine altehrwürdige Stadt am Tajo, südlich von Madrid, mit dem es eine Eisenbahn verbindet, ist der Sitz des ersten Erzbischoss, war ehedem Residenz gothischer und maurischer Könige, hatte im 14. Jahrhundert 200,000 Einw., jetzt 19,000. Nördlich vom Tajo, in Estremadura das Kloster Sangeronimo deauste, in einem lieblichen, stillen, einsamen Thale, rings- umher Gärten und Wiesen, frische Quellen und Bäche, Baumgänge von Ca- stanien, Orangen, Citronen, in der Ferne die blauen Berge; hier starb 1558 Kaiser Karl V. Valladolid und Salamanea, in Leon (nordwestlich) ehe- mals berühmte Universitäten. Salamanea hatte im 16. Jahrhundert oft 15,000 Studenten, darunter 7—8000 Ausländer, in Valladolid starb 1506 Columbus. Andre Universitäten: Madrid, Valencia, Sevilla, Barcelona, Zaragoza u. a. Die spanischen Studenten sind eine eigentümliche Klasse, be- treiben der Armuth wegen neben dem Studium meist noch ein Gewerbe, als Bediente, Besenkehrer, Schuhputzer, Bartscheerer, machen in großen Trupps Bettelsahrteu durch das Land, wobei sie einen ganz zerlumpten schwarzen Mantel wie Landstreicher und einen groben Dreimaster tragen und es an tollen Schwänken und lustiger Musik und Singsang nicht fehlen lassen. •— In Asturien: Oviedo. Asturien ist die Wiege der spanischen Monarchie, der Thronerbe'sührt den Titel: Prinz von Asturien. Die Bewohner sind illustres Godos, keine Spanier, das ist ihr Stolz. — In Galieien: San Jago (di Compostella) berühmter Wallfahrtsort nach dem angeblichen Grabe des Apo- stels Jacobus, der dem Lande das Christenthum gebracht und ihm oft auf weißem Streitroß gegen die Mauren vorgekämpft haben soll; Corunna, an: Meere, bedeutender Kriegshafen. Da der Boden von Galicien wenig ein- trügt, so wandern viele arme Galegos (auch die Asturier thun so), wie bei uns Savoyarden, Lipper, Tyroler, Schweizer, auf der Halbinsel umher, um sich als Packträger, Kärrner, Wasserhändler, Weinbergsschafsner, Bediente, Hasen- arbeiter, Schnitter u. f. w. eine kleine Habe zu erwerben, und es sind tüchtige, arbeitsame Leute. Doch werden sie um ihre Einfalt und Ungeschicktheit viel verspottet und verlacht und ihr Geiz ist sprüchwörtlich. Ihr Lieblingsinstru- ment ist der Dudelsack, den hört man überall, in Schenken und auf Straßen, zu Gesang und Tanz. — Die Bewohner von Aragon sind die tapfersten und tüchtigsten Soldaten des spanischen Heeres und die heldenmüthige Vertheidi- gung von Zaragoza (Saragossa, am Ebro) gegen die Franzosen 1808 und 1809 erinnert an die Tage von Sagunt und Numantia. Aber die Aragonesen
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