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1. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 17

1872 - Glogau : Flemming
1. Granada. O Granada, unvergleichlich du in deiner Götterfrische, aus den Wassern dich verjüngend, steigst du Hohe, Zauberische. Du erhebst dich, eine Venus aus des Darro goldnen Fluthen, und die Sonn' auf deiner Stirne drücket sel'ger Küsse Gluthen. Und das Feuer deines Busens der Alhambra Wälder kühlen, und die Winde, die herüber von den Schneegebirgen spielen. Heute noch wie zu den Zeiten ruhmgewaltiger Ahmare, schmückt der Diademe hellstes, die Alhambra, deine Haare. Und der Darro, der in seinem Sande schleppt des Goldes Menge, drängt zu der Alhambra selig sich in des Canales Enge. Aus den dustgen Blumenlauben, aus dem grünen Dickicht ragen weiße Häuser, Lebensgrüße der Alhambra froh zu sagen. Pappeln voller Nachtigallen heben schattighohe Wipfel, und darüber ragen finster wüst der Alcazaba Gipfel. Sie, die einst die Hohe, Mächt'ge, durfte die Alhambra beugen, liegt in Staub zerfallen selber, liegt vergessen tief in Schweigen; Die den König Boabdil einst schützte vor des Zagal Hassen, ist von Göttern und von Menschen aufgegeben und verlassen! In des Chapis Haus, d'rin wohnte einst der Maurenkön'ge Einer, lagern unter Götterbogen dunkelschmutzige Zigeuner, Die der Kunst geweihte Tempel schnöd' entadelten zu Hütten, die das Schöne mit Gemeinem stumpfen Sinn's in Staub verschütten. Doch trotz allen deinen Gräbern, Todtenkränzen, Immortellen, jeder Tag verjüngt, Granada, dich aus den lrystallnen Wellen. Sind auch leblos deine Straßen, bald verweht der Mauren Spuren, unvergänglich Leben blühet noch in deinen grünen Fluren! Kriebitzsch, Geographie. Ii. In der Bega, am Genile und am Darro sich verzweigen hohe Palmen und Cyprefsen, Pappeln und die süßen Feigen. Der Granate Krone leuchtet die Alhambra dir noch immer, und die Sierra Nevada thronet schneeig in phantast'fchem Schimmer; Glitzernd mit dem Silberscheitel, majestätisch und erhaben, Rosen sinken ihr zu Füßen, wie der Kön'gin Edelknaben. Doch kein Schnee und keine Blume die Sierra Elvira schmücket, Blumen hat sie nur von Feuer, die Vulcan ihr heiß entpflücket. Ihre Ernten sind erschütternd tiefgewaltges Erdebeben, und sie starrt wie eine Wüste und der Tod nur ist ihr Leben. Aber.du, Granada, ruhest zwischen beiden eingeschlossen, siehst du hier des Todes Schrecken, siehst du dort das Leben sprossen. Weinst du auch um die Ahmare, klagend ob der Größe Trümmern, stets in deine Krone neue Perlen deine Ströme schimmern! Fastenrath. 2. Ein Gang durch Sevilla. Almutamed reißt den großen Dusuf aus dem Schlachtgetümmel: „Komm und fchaue mein Sevilla, selig sei in meinem Himmel! Eine Braut ist mein Sevilla, und ihr Bräut'gam heißet Abbad, täglich feir' ich mit ihr Hochzeit, täglich feir' ich mit ihr Sabbath. Sieh, als Halsgeschmeide funkelt ihr des Betis reiche Welle, und es strahlt als ihres Hauptes Schmuck der Ajarafe helle. In dem Diademe glänzet Kranz an Kranz, ein Dorfgewimmel, fieh, ein jedes Dörfchen ist ein Stern in der Oliven Himmel. Sieh' die weißen Granjas, sieh' der Hügelwellen sanftes Steigen, sieh' den Strom, vor dem sich Nilo, der Befruchter, selbst muß neigen. Denn es hausen Krokodile nicht im Guadalguivire, 2
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