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1. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 18

1872 - Glogau : Flemming
durch des Hercules Huerta streifen keine wilden Thiere. Schaue, König, meine Burgen, meiner Schlösser ragen hundert, mein Sevilla ist gefürchtet, mein Sevilla ist bewundert. In dem Schirme seiner Thore dehnt es sich gleich einem Schilde, komm in den Alcazar, König, schaue meine Lustgebilde. In dem Stucke des Palastes ranken blumige Gemiude, und es sprudeln die Fontänen, Lüfte wehn balsamisch linde. Unter Stalaktitenbogen wandle durch die lichten Säle, schau' die reichen, zarten Säulen, goldbedeckte Kapitäle. Sieh die Thüren von Alerce, lies die heiligen Legenden, tausend Sterne werden in den Kuppeln dir die Augen blenden. Und den Goldthurm schau am Strande, seine Azulejos prahlen mit des Goldes Glanz, wenn lieblich sie bescheinen Sonnenstrahlen. Zur Mesquita mußt du mit mir, König, zu der heil'gen, wallen, wandle selig unter Palmen, selig durch die Säulenhallen, Die sich Cordovas Mesquita stolz vergleichen; König, allda schau Sevillas höchstes Wunder, schau die göttliche Giralda. Dieses ist der Thurm der Thürme, Alminar der Alminare, dort erschallt der Ruf zum Beten von dem hohen Steinaltare. Kühn erhebt er sich gen Himmel auf der Römerwerke Trümmern, um von Allahs Ruhm und unsrer Meister Glorie zu schimmern. Sieh die Fensterbogen wie auf Seilen tanzend sich verschlingen, und sieh Rampe sich an Rampe mächtig bis zur Plattform schwingen, Also daß ein Roß zum Gipfel steigen kann mit leichten Füßen, und vier goldne Kuppeln droben sieh den Sternenhimmel grüßen. Sieh Hermenegildo's Löwen überwunden und gebändigt, in Sevillas Paradiese hat das Irdische geendigt!" — Dusus Ben Texfin, der Sieger, schaut Sevilla wonnetrunken, und die Schöne wirft in feine Seele der Begierde Funken! Almutamed, reicher Bräut'gam, Bräutigam der schönsten Schönen, von des Gastfreunds Lippen wird dir schrecklich Hochzeitslied ertönen! Wärst mit ihm du nimmer, nimmer durch die Wunderstadt gegangen: wiederkommen wird einst Dusus, stillen seiner Gier Verlangen! Fastenrath. 3. Der Fandango vor Gericht. Tod geschworen dem Fandango haben Romas strenge Richter, Bannstrahl zuckt von ihren Brauen, finster dräuen die Gesichter. Spanien ist des Glaubens Lilie, doch der Wurm an ihren Blättern ist der sündige Fandango, Bannstrahl soll ihn niederschmettern! Und im hohen Consistorium sitzen alle sie zusammen, aber Einer der Prälaten spricht: „Eh' also wir verdammen, Laßt uns von des sünd'gen Tanzes Unheil selbst uns überzeugen." Vor der Weisheit dieses Vorschlags müssen sich die Richter beugen. „So erscheine denn, Fandango, Tanz, so zeig' uns deine Gräuel!" — Und ein Tänzerpaar aus Spanien dringt durch der Prälaten Knäuel. Schön wie Phryne ist die Dona, ihres Mundes Hauch sind Düfte, Seide schmeichelt ihren Füßchen, leichtes Kleidchen ihrer Hüfte. Zärtlich lockt sie ihren Tänzer, schaut ihn an mit fammtnen Augen, und er will aus ihren Blicken einen Liebeshimmel saugen: Oesfnet weit schon seine Arme, feurig will er sie umschlingen, da hebt trotzig sie die Hüfte, und die Castanuelos klingen zürnend fest in ihrem Händchen, und sie biegt sich, eine Schlange, senket dann die Stirne nieder, flieht verfolgend vor dem Drange,
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