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1. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 118

1872 - Glogau : Flemming
— 118 - "mitteilen Vertrages an sein Stammland, zu dem es nach seiner Geschichte wie nach seiner geographischen Lage gehört, förmlich abgetreten. 6. Das Volk der Schweiz hat von Alters den Ruhm großer Liebe zu Vaterland und Freiheit, und die Geschichte bezeugt, wie heldenmüthig sie beide zu vertheidigen gewußt. Das Schweizer Heimweh ist sprüchwörtlich: der traute Klang des Alphorns ihrer Berge trieb einst ein ganzes Bataillon in Holland stehender Schweizersoldaten, ihren Abschied zu fordern und heimzukehren, und „zu Straßburg auf der Schanz" ist noch manchem armen Schweizerjüngling später bei den gleichen Klängen „sein Trauern angegangen", das mit dem Tode des Deserteurs endigte. Die Gemsenjagd, der sie mit unüberwindlicher Leidenschaft nachgehen, ist nicht ohne mannigfache große Gefahr. Die große, gewaltige Natur übt ihren Einfluß auf Sinn und Charaeter der Menschen. Die Schweizer find von starkem, robustem Körper, heiter, offen, treuherzig, gastfreundlich, gewandt, von gradem Verstände. Berühmt sind die Schön- heiten des Hasli-Thales und der Stadt Basel. Tanz, Scheibenschießen, Wett- schwingen oder -ringen (wobei es daraus ankommt, den Gegner am Gürtel zu fassen, emporzuheben und niederzuwerfen) sind dem Schweizer seine liebsten Festfreuden. (Vgl. 1. Theil S. 182.) Sein Haus baut er sich meist ganz aus Holz, mit weit vorspringendem, ringsherum gehendem, mit Stroh ge- decktem Dach, mit Gallerien und auswendigen Treppen; auch bei uns im Norden sind solche Häuser (Schweizerhäuser) bekannt und werden nicht selten gebaut und gern gesehen. So im Allgemeinen. Doch unterscheiden sich die Bewohner des Gebirges von denen der Ebene, die Bewohner der Striche der Fremdenreisen von den abseits gelegenen, die katholischen von den resormirten. Die Schweizer auf den Alpen (in Zug, Glarus, Wallis, Appenzell, Grau- bündten, Bern) sind Hirten; die aus dem Jura (in Gens, Neufchatel, Wandt, Freiburg) treiben Gewerbe (Uhren, Seide, Leinwand); die in der nördlichen und westlichen Ebene (in Luzern, Solothurn, Aargau, Schaffhausen, Bern, Zürich, Genf) Ackerbau und Weinbau. Durch den Besuch der unzähligen Fremden aus aller Welt ist den davon berührten Cantonen vielfach die alte Einfalt und Reinheit des Sinnes, der Sitten verloren gegangen, Schlauheit, Habsucht, Genußsucht eingedrungen. Die Cantone, in denen die Reformation Eingang gefunden (I V2 Mill. — Basel, Zürich, Genf, Neufchatel, Waadt, Appenzell, Thurgau, Schaffhausen, Aargau, Bern), haben einen bedeutenden geistigen Aufschwung genommen, auch vor den andern die sehr guten Schulen voraus. Auch das feit dem 13. Jahrhundert aufgekommene Reislaufen d. h. der Kriegssolddienst im Ausland, in Frankreich und Italien, gereicht der Ge- sittung nicht zum Guten. Für den Binnenhandel sind die wichtigsten Cantone Bern, Zürich, Luzern, sür den auswärtigen Handel Genf, Basel. Den Westen der Schweiz bewohnen Franzosen, den Osten-Deutsche und Romanen, den Süden Italiener, die Mitte und den Norden Deutsche. So begegnen sich auf helvetischem Boden, ohne sich zu vermischen, aber auch ohne sich zu befehden, Stammesart, Sprache, Cultur dreier großer Völker; doch ist das deutsche Element bei Weitem das vorherrschende. 7. Landschaften und Städte. A. An Frankreich grenzen: Basel, Bern, Neufchatel, Waadt, Gens. Sie liegen alle im Gebiet des Juragebirges.
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