Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1900 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
_ 5 —
(gewissermaßen zum Ausgleich der Abplattung an den Polen). Der
Umfang der Erde beträgt am Äquator 5400 geographische Meilen
— ca. 40 000 km. Parallel zum Äquator deukt man sich in Ent-
sernungen von je einem Grade 89 „Parallelkreise" auf der süd-
lichen wie auf der nördlichen Halbkugel, die vom Äquator aus nord-
wie südwärts mit 1, 2, 3 u. s. w. bis 89 bezeichnet werden.
Natürlich werden die Parallelkreise um so kleiner, je näher sie dem
bezüglichen Pole liegen. Außer den angegebenen Parallelkreisen
denkt man sich noch zwei Paare besonders bemerkenswerter Kreise
parallel zum Äquator gezogen, nämlich die zwei „Wende-" und die
zwei „Polarkreise". Jene stehen 23^^ vom Gleicher, diese eben-
soweit vom bezüglichen Pole ab.
Mit dem System der Parallelkreise denkt man sich 360 Meri-
diane oder Mittagshalbkreise verbunden. Dieselben gehen von Pol
zu Pol, durchschneiden die Parallelkreise und somit auch den Äquator
rechtwinklig, und zwar in Abständen von je einem Grade. Sie sind
alle von gleicher Größe. Daher konnte man darüber streiten, welcher
von ihnen mit 0 zu bezeichnen, d. h. von welchem aus zu rechnen
sei. Neuestens scheinen die Geographen dahin übereinkommen zu
wollen, daß der durch die Londoner Sternwarte „Greenwich" gehende
Meridian als Anfangs- oder Nullmeridian anzunehmen sei. Von diesem
aus bezeichnet man nun die aufeinanderfolgenden Meridiane gewöhnlich
mit den Zahlen 1 bis 180 ostwärts und 1 bis 180 westwärts. Der
Nullmeridian teilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel.
Um die Bilder von der Erdoberfläche (Globen und Erdkarte)
nicht mit Linien zu überladen, pflegt man in dieselben gewöhnlich
nur in Abständen von je 10° Meridiane und Parallelkreise ein-
zuzeichnen.
Will man nun unter Bezugnahme auf das geschilderte festliegende
Kreisnetz:c. die geographische Lage eines Ortes ausdrücken, so muß
man seine geographische Länge und Breite angeben (Bild 2).
Unter geographischer Breite eines Ortes versteht man dessen
Bogenabstand vom Äquator nach Norden oder nach Süden hin
(daher „nördliche" oder „südliche Breite"). Gemessen wird dieser Ab-