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1. Erdkunde - S. 108

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 108 — um Bordeaux. — Nächst dem Weinbau ist von besonderer Wich- tigkeit die Obstzucht. Im südlichen Frankreich gedeihen Südfrüchte und der Ölbaum (Provencer Öl) in vorzüglicher Güte. — Getreide, namentlich Weizen, wird im Norden und Westen gebaut; doch reicht der Ertrag nicht für den Bedarf, der durch Einfuhr aus dem östlichen Europa und ans Amerika gedeckt werden muß. In der Viehzucht ist die Geflügel- und Kaninchenzucht hervor- ragend; dagegen muß Schlachtvieh zum großen Teil ans Dentsch- land, der Schweiz und den Niederlanden eingeführt werden. Die Mineralschätze Frankreichs sind nicht groß. Edle Metalle fehlen ganz. Von reichem Ertrag ist der Bergbau auf Eisen; er- giebige Steinkohlenlager finden sich bei St. Etienne und Valenciennes doch müssen sowohl Eisenerze, wie namentlich Kohlen, letztere aus England, Belgien und Deutschland, eingeführt werden. In der Industrie nimmt Frankreich schon seit langer Zeit eine hohe Stufe ein. Französische Arbeiten zeichnen sich zumeist durch Geschmack und Feinheit aus. Die wichtigsten Zweige der französischen Industrie sind: a) die Seidenweberei, die erste der Welt; ihr Hauptsitz ist Lyon; — b) die Leinen-, Woll- und Baum- Wollindustrie, welche vorzugsweise im Norden Frankreichs heimisch ist. In Bezug auf Leinen nur von Großbritannien übertroffen, ist Frankreich in der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle neuer- dings auch von Deutschland überholt worden. — c) In der Verferti- gung von Luxus- und Modewaren behauptet Paris den ersten Rang in der Welt. — Außerdem liefert Frankreich vortreffliche Ma- fchinen, feines Porzellan, Schmucksachen, Glas- und Lederwaren u. a. Der Handel Frankreichs ist von großer Bedeutung. Unter den europäischen Staaten wird er mir von demjenigen Großbritanniens und Deutschlands übertroffen. V. a) Frankreich nimmt unter den europäischen Großmächten nach der Größe die vierte, nach der Einwohnerzahl die fünfte Stelle ein. Es hat auf einem Flächenraum von 536 000 qkm 331/2 Millionen Einwohner. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 72 Menschen. Am dichtesten ist der gewerbreiche Norden bewohnt,
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