Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erdkunde - S. 264

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 264 — vom Jura aus gesehen, den ganzen Reichtum ihrer Felsen- und Firnhäupter so vollständig, daß sie den Haupteindruck ausschließlich für sich in Anspruch nehmen. Die höchsten Punkte sind: das Finsteraarhorn (4280 m), das Aletschhorn (4200 m), die Jungfrau (4170 m), der Möuch, der Eiger, die Schreckhörner und die Fiescherhörner, sämtlich noch über 4000 m hoch. Das lebhafte Städtchen Thun bildet die Eingangspforte des Berner Oberlandes. Am Ausfluß der Aare aus dem Thunersee gelegen, hat es schon als Marktort einen sehr beträchtlichen Verkehr, der in der Reisezeit natürlich außerordentlich gesteigert ist. Zwischen malerischen Ufern fährt das Dampfschiff innerhalb einer Stunde über den Thunersee zum Anfang der Bödelibahn, und der Zug braust in zehn Minuten nach der mitten in eiuem reizenden Parke gelegenen Fremdenkolonie Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen, weil zwischen dem Brienzer- und Thunersee gelegen). Ein stattlich breiter Weg zwischen Doppelalleen der herrlichsten Nuß-, Ahorn- und Lindenbäume wird an beiden Seiten eingefaßt von palastartigen Gast- Höfen, Buden mit allen denkbaren Reisebedürfnissen und den feinsten und geschmackvollsten Holzschnitzarbeiten. Überall herrscht ein reges Getriebe, besonders aber im Garten und in den Hallen des Kur- saales; hier bewegt sich die feine Gesellschaft in prunkenden Kleidern; hier herrscht schier babylonisches Sprachengewirr. Als Ausgangspunkt für die mannigfaltigsten Wanderungen ist Jnterlaken einer der günstigst gelegenen Orte. Am Ende der hoch- gewölbten Nußbaumallee ist der Landungsplatz für die stattlichen Dampfschiffe, welche den kleinen, aber sehr tiefen und von reizenden Ufern umgebenen Brienzersee befahren. Zahlreiche Fremde be- suchen von hier aus den Gießbach, dessen 14 brausende Kaskaden nicht bloß am Tage, sondern namentlich auch abends bei mehrfarbiger bengalischer Beleuchtung einen gar wundersamen Anblick gewähren. Nicht minder berühmt ist der Staubbach im engen, an Wasser- fällen reichen Lauterbruunenthale. Er stürzt von einer 300 m hohen Felswand herab; trotzdem aber macht er wegen seiner in der trockenen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer