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1900 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 268 —
Öfen treibt. Aber nicht dieser ist es, der Nizza zur Blüte gebracht
hat; die Stadt verdankt alles ihrem vielgepriesenen Klima. Schon
seit den Römerzeiten ist Nizza als klimatischer Knrort bekannt. Be-
sonders im Winter ist die Lust sehr rein, mild und gesund. Tausende
aus allen Ländern Europas finden sich .in dieser Jahreszeit in der
Stadt und ihrer Umgebung ein. Im Dezember ist der Rasen noch
grün, und Blüten und Früchte schmücken die Bäume. Selten ge-
friert es in den Nächten ein wenig; doch schmilzt dann das dünne
Eis am Tage schnell wieder. Üppig gedeihen Gewächse, welche sonst
mir in den südlichsten Gegenden Europas fortkommen. Die Olive
erreicht ihren vollen, schönen Wuchs und bildet Wälder von großem
Umfange. Lorbeeren, Myrten und Rosen blühen das ganze Jahr
hindurch, und die amerikanische Agave kommt im Freien recht gnt
fort. An einigen Plätzen findet man sogar Palmen, deren Früchte
freilich nicht reif werden.
Unter den Winterkurgästen sind besonders Brustleidende; viele
Wohlhabende kommen nur, um dem nordischen Winter zu entgehen
und „um sich zu sonnen". Die Fremden wohnen weniger in der
etwas feuchten Stadt als in den Vororten derselben. Die Terrasse
am Meere gilt als einer der schönsten Spaziergänge von Europa.
Sie gewährt eine ganz freie Aussicht über die glatte, in den mannig-
faltigsten Farben spiegelnde Wasserfläche. Bei günstiger Morgen-
oder Abendbeleuchtung sieht man in einer Entfernung von mehr als
100 Seemeilen im Südosten die Insel Corsica gleich einer weißen,
zackigen Wolke aus dem Meeresspiegel sich erheben.
(Nach Daniel und Pütz.)
Konstantinopel (Stambut).
... Die Nacht war unvergleichlich schön. Nur mehr in leichten
Schattenlinien waren die Ufer zu sehen; oben glitzerten die reinen
Sterne, und der Mond warf auf die Fluten sein silbernes Licht und
zeichnete in den Wellen weithin den Weg, den das Schiff genommen.
Über dem ganzen Bilde lag ein blaues Dämmerlicht, das wir noch
nie gesehen hatten — wir näherten uns dem märchenhaften Oriente.