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1900 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
und Schutzwälle aus. Wie es auf dieser Höhe im Winter aussieht,
davon kann sich derjenige nur schwer einen Begriff machen, der uicht
selbst um diese Zeit die Bahn befahren hat. Ungeheuer sind die
Schneemassen, welche, vom Sturm gepeitscht, entweder meterhoch die
Bahn verlegen oder als Lawinen in die Tiefe donnern. Mit sieben
schweren Lokomotiven keucht im Winter der Schnellzug durch die
wirren Massen, welche Sturm und Niederschlüge angehäuft haben.
Ja, als der Reisende (Gerhard Rohlss im Winter 1876 die Sierra
Nevada passierte, mußten infolge eiues heftigen Schneesturmes sogar
zwölf der größten Maschinen arbeiten, um des Elementes Herr zu
werden. Um so herrlicher ist der Abstieg nach dem Goldlande Eali-
formen. Lauer wehen die Lüfte, die Vegetation wird reicher, und
zwischen den riesigen Tannen, Eichen und Cedern rauschen Wasser-
ädern von den goldreichen Hängen (vgl. Bild 84, S. 229). Bei
Sacramento ist der Endpunkt der Central-Pacificbahn. Die Schluß-
strecke von hier bis San Francisco bildet die Western-Pacificbahn,
welche schon früher als die große Union-Central-Pacificbahn her-
gestellt worden ist.
Ter Bau dieser letztern wurde 1863 begonnen und von den
beiden Gesellschaften mit einer Energie betrieben, die bis jetzt in
der Geschichte des Eisenbahnwesens unerreicht dasteht. Die größte
Leistung der Union-Pacificbahn-Gesellschast war die Legung des Ober-
baues vou sieben englischen Meilen (11 Km) in einem Tage; die
Central-Pacificbahn-Gefellschast brachte in der gleichen Zeit sogar
Iov2 englische Meilen (17 km) des Oberbaues fertig. Bereits am
10. Mai 1869, d. i. in der Hälfte der für die Vollendung des Baues
festgesetzten Zeit, wnrde bei Promontory Point der letzte Nagel zur
Befestigung der Verbindnngsschwelle der beiden Bahnhälften ein-
geschlagen. An diesem Nagel hatte man damals den Pacific-Tele-
graphen befestigt und die Sache zugleich so eingerichtet, daß sämtliche
Telegraphenstationen beim Einschlagen des Nagels ein Glockensignal
erhielten. Als nun gegen 3 Uhr nachmittags des genannten Tages
die Signale ertönten, flogen in Washington die Fahnen empor und
donnerten die Kanonen. In New ))ork läutete das Glockenspiel des