1908 -
Schwabach
: Schreyer
- Autor: Bahmer, David, Wenger, Franz, Lutz, August, Korn, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Maingebiet, Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 62 —
in das alte Nürnberg fremde Kaufleute gezogen, kauften ein und
führten den „Nüruberger Tand" in großen Wagenzügen fort, so daß
„Im schlichten Reime prahlen könnt' der Bürger brav und klug,
Daß durch alles Laud die stolze Reichsstadt ihren Handel trug." *)
Auch heute kommen fremde Kaufleute aus aller Herren Länder nach
Nürnberg, mehr noch wie ehedem und kaufen um große Summen
Geldes Nürnberger Erzeugnisse. Lange Eisenbahnzüge tragen „den
heimischen Fleiß iu der Fremdlinge Land". Von sieben verschiedenen
Selten kommen Eisenbahnzüge nach Nürnberg, treffen sich im Nürn-
berger Hauptbahnhof und fahren nach längerem Aufenthalt wieder
fort. (Siehe Anhang b, 2. Eisenbahnkarte.)
Nicht bloß durch die vielen Eisenbahnen, sondern auch durch
die Schiffe des Ludwigskanals werden Nürnberger Waren fort-
geschafft. — Den Teil des Kanals, an dem die Schiffe halten, an dein
Waren ein- und ausgeladen werden, heißt man Kanalhasen.
Nürnberg treibt aber nicht bloß mit seinen eigenen Waren
einen schwunghaften Handel, es verkauft auch die Waren,
die in den Nachbarorten hergestellt werden. Welche
Waren? Fürther, Schwabacher, Weißenbnrger und Rother Waren.—
Riesig ist der Hopfenhandel §u Nürnberg. Wie kommt das?
In der Nähe viel Hopfen gebaut: Spalter Land, Nezat- und
Schwarzachtal. — Aber nicht bloß der Hopfen, den man in
Nürnbergs Nähe baut, wird auf den Nürnberger Hopfenmarkt
gebracht; auf diesem Markt kommt der Hopfen aus alleu Gegenden
Deutschlands zum Verkauf. Wer kauft den Hopfen? Die
Nürnberger Bierbrauer. — Viel Hopfen brauchen die Nürnberger
Bierbrauer, denn zu N ü r u b e r g wird sehr viel Bier gebraut.
Aber es wird viel, viel mehr Hopfen auf den Markt gebracht, als
die Nürnberger Brauer nötig haben. Der meiste Hopfen wird von
fremden Bierbrauern und Hopfenhändlern eingekauft und in alle Länder
der Welt versandt. Im Herbst werden manchmal 4—6000 Ballen
Hopfen an einem einzigen Tage verkauft. Nürnberg ist der b e -
d> n t e n d st e H o p s e n m a r k t der ganzen Welt.
Was für eine Stadt ist Nürnberg, weil es so viele eigene und
andre Waren in großen Massen verkauft und in alle Welt schickt?
Große Handelsstadt.
Zusammenfassung: Nü r n b e r g, eine H a n d e l s st a d t.
Ha up t z u s a m m e u fa f f n n g:
Nürnberg heute.
1. Seine Größe,
2. fein Gewerbefleiß,
3. die Nürnberger Fabriken und ihre Erzeugnisse (Fabrikstadt),
4. Nürnbergs Handel (Handelsstadt).
*) Longfellow. ___