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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 7

1898 - Schwabach : Schreyer
— 7 — eine Stunde lang dahinzieht. Wir verlassen das freundliche Wörnitzthal und steigen aus blumigen Rainen zwischen wohlbestellten Feldern am Fuß des Berges auswärts. Fetter, glänzender Ackerboden lohnt die fleißige Arbeit des Hesselbergbauern mit reichlichem Ertrag; goldener Weizen füllt seine Scheunen. — Allmählich verschwindet ein Fruchtseld nach dem andern. Wir schreiten jetzt einen steilen, kahlen Hang empor. Wilde Wasserbäche, die bei Regengüssen den Berg herabrauschen, haben tiefe Risse und Rinnen in den Abhang gerissen. Deutlich sehen wir an diesen Wasserrinnen, wie über allerlei rostgelbem Gestein eine hohe, schwere Lehmschicht lagert; kurzes halb verdorrtes Gras überzieht den schweren L e 11 e n b o d e n. Einst suchte man aus Hesselberggestein Eisen zu gewinnen, und wenn wir einer uralten Sage Glauben schenken woll- ten, so sänden wir im Hesselberg reiche Schätze von glänzendem Silber. — Je höher wir steigen, desto steiler und kahler wird der Berg. Halb vergilbte Grasspitzen gucken schüchtern zwischen weißschimmernden Steinplatten hervor. Dieselben liegen teils zerstreut umher, teils sind sie zu hohen Haufen aufgetürmt; ein flüchtiger Berghase, der über solche Steinhaufen setzt, bringt die glatten Steine schon ins Rutschen. Betrachtet man diese Steine genauer, so entdeckt man in denselben eine Unmenge von versteinerten Tierchen, wie Schnecken, Fische u. dgl. Wo haben wir solche Versteinerungen schon gesehen? Staffelberg, Banz*). — Was uns wohl diese Versteinerungen alles erzählen könnten! — End- lich erreichen wir des Berges Rücken. Wir sind eine gute Stunde gestiegen; der Hesselberg ist 700 in hoch. Z u s a m m e u s a s s u n g: Zur Höhe des Hesselberges. Ju seinem untersten Teil ist der Hesselberg sehr srnchtbar. An den steilen Hängen dagegen wächst wenig. Im Berg sollen Silberschätze ver- borgen sein. Aus dem Hesselberg gibt es viele Versteinerungen. c. Aus der Höhe des Berges umweht uns frische, fast kalte Lust. Der Rücken ist fast ganz kahl. Deutlich sehen wir jetzt, daß der Hesselberg aus zwei Teilen besteht, die durch eine tiefe Einfenknng (Sattel) von einander getrennt sind. Ohne diese Einsenknng wäre der Berg- rücken eine hochgelegene Ebene. — Die Aussicht von der Höhe unseres Berges ist großartig. Nach allen Himmelsrichtungen können wir unsere Blicke schweifen lassen; denn der Hesselberg hängt mit keinem Ge- birge, keinem Berg zusammen. Ganz srei, allein erhebt er sich über ein welliges Land. Gegen Nordwesten begrenzen die Berge der Frankenhöhe unseren Blick. Das Altmühlthal entlang gleiten unsere Augen herab an Wäldern, Mühlen, Dörfern und Städten bis gen Günzenhausen, wo es zwischen den Jurabergen verschwindet. Droben im Nordosten bemerken wir die Kaiferburg zu Nürnberg und die Nürnberger Schweiz. Weit im Westen winken gewaltige Berg- *) I. Teil, S. 79.
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