1898 -
Schwabach
: Schreyer
- Autor: Wenger, Franz, Bahmer, David, Korn, Adolf, Lutz, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Donaugebiet, Rheinpfalz, Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- 20 —
Welchem Kaiser gehorchten diese? Augustus. — Die Römer besaßen
aber nicht nur Weisseuburg, sie hatten einen größeren Landstrich nörd-
lich der Donau, erobert. (Zeigen!) Nördlich von diesen den Römern
gehörigen Ländern wohnten Germanen. Diese wollten die Römer ver-
treiben und fielen ost in ihr Land ein. Daher kam ein späterer rö-
Mischer Kaiser aus den Gedanken, an der Grenze gegen die Germanen
eine Mauer zu erbauen, und diese römische Grenzmauer nannte man
nachmals die Tenselsmauer. Sie nahm ihren Anfang bei Kelheim,
zog sich in einem großen Bogen um die Eichstätter Alp, überschritt
bei Günzenhausen die Altmühl, strich um den Hahnenkamm und
Hesselberg an die Wörnitz und lief nach Nordwesten an den
Rhein. Zeigen!
Zusammenfassung: Wer die Teuselsmaner erbauen ließ,
und wie sie zog. Durch Günzenhausen lies die Teufelsmauer.
Diese wurde von den Römern erbaut. Sie begann bei Kelheim,
zog in einem großen Bogen um die Eichstätter Alp, den Hahnen-
kämm, den Hesselberg, überschritt Altmühl und Wörnitz und strich
nach Nordwesten an den Rhein.
Wie mag nun diese Teufelsmauer ausgesehen haben?
Heute köunen wir sie nicht mehr sehen; denn sie ist ganz zerstört!
Woher weiß man wohl, daß die Mauer dagewesen ist? - Hinweis aus
die Ausgrabungen bei Weissenburg a/S. — Wie sie ausgesehen hat,
das können wir uns am besten vorstellen, wenn wir unsern Eisen-
bahndamm betrachten. Woraus ist dieser erbaut? Steine, Erde,
Kies und Rasen. — Auch die Teuselsmauer war ein Wall, aus Steinen,
Erde, Rasen und Kies ansgeworsen. Wo finden wir den Eisenbahn-
dämm gemauert? Fluß- und Thalübergänge. — Ebenso war es bei
der Teufelsmauer. Wie ist^s mit der Höhe des Eisenbahndammes?
Bei Thälern hoch, an Bergen niedrig. — Gerade so war es bei der Ten-
selsmauer. Sie war je uach Beschaffenheit des Bodens bis zu 3 in
hoch, also viel niedriger als der Eisenbahndamm. Was wißt Ihr
über die Breite des Eisenbahndammes? Überall gleich breit. — Bei
der Teufelsmauer war dies etwas auders. Sie war 3—6 m breit.
Was sehen wir oben auf dem Eisenbahndamm? Schienen. — Aus
der Teuselsmauer lies eine gepflasterte Straße dahin. Wie aus
dem Eisenbahndamm die Eisenbahn sährt, so fuhren auf der Teufels-
mauer die römischen Soldaten mit Wägen. Wie am Eisenbahn-
dämm viele kleine Bahnwärterhäuschen und größere Stationsgebäude
stehen, so dehute sich aus der iunern Seite der Teuselsmauer eine fort-
laufende Kette von kleineren Wachthänsern und größeren
Türmen aus. In diesen hielten die römischen Soldaten Wache. —
Wäre aber die äußere Seite der Teuselsmauer genau so gebaut gewesen,
wie die an unserem Bahndamm gegen Penzendorf hin, so wäre es den
Germanen leicht gewesen, den Wall zu erklimmen und darüber zu steigen.