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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 25

1898 - Schwabach : Schreyer
den Bewohnern des Altmühlthales das Christentum. Das Siegel des Klosters ist noch unversehrt vorhanden und gibt uns ein Rätsel ans: Es zeigt einen Esel und eiueu vou ihm geschlagenen und zu Tode gebisseneu Wolf. — Seht, einmal soll dem Sola, als er auf einem Esel ritt, ein erschrecklicher Wols begegnet sein. Der Esel war darüber, wie man sich denken kann, sehr erschrocken, und wollte nicht mehr von der Stelle. Da befahl ihm Sola, den Wols anzugreifen. Mutig ging nun der Esel vor, schlug den Wolf mit den Füßen und erwürgte ihn. Zusammenfassung: Der hl. Sola in Soluhofeu. An der Altmühl liegt Solnhofen. Dieser Ort wurde vou dem Glaubens- boten Sola gegründet. Sola war eiu Schüler des heiligeu Bouisazius. c. Soluhosen ist die Heimat der weißen Dachplatten, die wir aus unserer Fahrt gesehen, der viereckigen Steine, womit der Boden unserer Kirche und unsere Hausflur belegt ist, der feinen Platten, die man in der hiesigen lithographischen Anstalt zum Steindrucken nötig hat. Um Zu den Brüchen zu gelangen, aus denen diese Steine genommen werden, müssen wir eiueu ziemlich steileu Berg erklimmen. Doch in ganz kurzer Zeit ist die Höhe genommen. Oben angelangt, glauben wir, plötzlich in eine unübersehbare Winterlandschaft gekommen zu sein, so blendend weiß sind die Steine. Dieselben lagern teils in mächtigen Vertiefungen, teils erheben sie sich in ansehnlichen Hausen. Ein kleines Dorf von niederen, aber freundlichen Hütten dehnt sich an einer breiten Gasse aus. Und da obeu wimmelt und schafft es, wie in einem Ameisen- oder Bienenstaat, und siuubetäubendes Klirren, Klopfen und Klappern fchlägt an unser Ohr. Zusammensassuug: Was sieht der Wanderer zuerst in den Steinbrüchen von Solnhosen? In der Nähe von Solnhosen liegen auf der Höhe des Jura die Solnhofer Stein- brüche. Diese sehen ganz weiß ans. Dort arbeiten viele Menschen. Treten wir näher hinzu, um die Arbeiten genauer zu beobachten. An verschiedenen Stellen sind Männer mit Pickel und Schaufel damit beschäftigt, Rafeu, Erde und Schutt abzuheben und in bereitstehenden Karren wegzuschaffen. Lange Schuttwülle, die sich am Raud des Berges hinziehen, find Zeugen dieser Thätigkeit. Dazwischen stehen Arbeiter in tiefen Gruben, deren Wände aus mehreren verschieden starken Schichten von Kalkschiefer aufgebaut sind. (Zeichnung!) Mit dem starken Hebel- eisen uehmen sie Schicht um Schicht ab und schaffen sie in Schieb- karren zu den Hütten, wo sie weiter verarbeitet werden sollen. Dort wählt ein Arbeiter die stärksten und schönsten Steine aus und schleift sie mit seinem Sand und Wasser glatt. (Experiment!) Das gibt Steine für den Steindrucker. Was nicht Lithographiestein ist, wird zu Tischplatten, Fenstersimsen, Ofen ste inen, Grabsteinen, Briefbeschwerern und manchen andern Gegenständen zurecht gemacht.
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