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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 101

1898 - Schwabach : Schreyer
— 101 — des Salzbergwerkes, zu beiden Seiten der Straße . Wohnhäuser und Gärten im Schatten langer Ahornalleen. — Auf einer mäßigen Anhöhe befindet sich der eigentliche Kern des Ortes. Dort ragen die zwei schiefergedeckten Türme der alten Stiftskirche schlank empor, dort liegt das alte, mächtige Schloß, dort findet der ermüdete Wanderer neben den schmucken Bürgerhäusern stattliche Gasthöfe zur Labung und Unter- kunft. — Der dritte Teil des Marktes liegt bunt zerstreut an den Bergeshalden, halb versteckt im Waldesdunkel, inmitten lachend grüner Auen. Dort findet man stattliche Villen, schmucke Landhäuser und sreuud- liche Bauerngehöfte mit schmucklosen Alpeuhäuseru. — Der größte Schmuck Berchtesgadens ist seine Umrahmung."*) Rings um das Länd- chen steigen riesige Berge empor, die ihre Hörner, Zacken und Spitzen bis iu die Wolken strecken. Ewiger Schnee liegt in den Mulden, und glitzernde Gletscher blenden das Auge. In der Mitte dieser Höhen thront der gewaltige Watzmann mit seinen zwei Gipfeln. Lies seine Höhe! (2715 m) — Gewiß ein herrliches Ländchen! Nur schade, daß die Fremden hier so oft vom Regen heimgesucht werden. Zusammenfassung: Lage und Umgebung Berchtes- g adens. Die zwei Gipfel des Watzmanns sind durch eine schmale Berg- wand verbunden. Zwischen ihnen sind einzelne kleine Erhöhungen. Die Sage betrachtet den Watzmann als einen versteinerten König mit seinem Weibe und seinen Kindern und weiß uns über seine Entstehung folgendes zu erzählen.**) Es herrschte einmal vor alter Zeit im Berchtesgadener Lande ein König, Namens Watzmann. Derselbe liebte weder Menschen noch Tiere, und süße Lust war es seinem grausamen Herzen, die Menschen zu quä- leu und die Tiere zu martern. Darum war auch die wilde Jagd seine höchste Freude, wo ihn Rüdengeheul und Hörnerschall umgab, daß die Wälder davon widertönten. Doch nicht allein er, auch Weib und Kinder fanden hohe Lust an der wilden Hetzjagd, wenn die dampfenden Rosse unter ihnen zusammenstürzten und das totgehetzte Wild von den Hunden Zerfleischt wurde. So ging es Tag und Nacht, sonder Ruh und Rast, über Stock und Stein, bergauf und bergab, der Saat des Landmannes spottend. Lange Zeit trieb er es so; aber Gottes strenges Strafgericht ereilte den Gottlosen. „Halloh, biuaus zur wilden Jagd!" tönte es einst wieder durch den Schloßhos; die Hörner schallten, die Rüden heulten, und bald ging es mit Weib und Kindern wieder dahin in tollem Zug. Im Dämmer- *) Nach Grubec, Heimatkunde. **) Aus: Bilder aus der Vaterlandskunde.
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