1898 -
Schwabach
: Schreyer
- Autor: Wenger, Franz, Bahmer, David, Korn, Adolf, Lutz, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Donaugebiet, Rheinpfalz, Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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gedeckter Raum. Daran schließen sich zu beiden Seiten zwei schmale
Gebäude mit Balkouen (der Palast des Hannas und Pilatus), und
wieder auf beiden Seiten dieser Häuser sieht mau durch offene Thorbogen
in die Straßen Jerusalems hinein.
. Das Spiel beginnt morgens 8 Uhr und dauert mit einer ein-
stündigen Mittagspause bis abends 6 Uhr. Halb Oberammergau ist am
Spiel beteiligt: Männer, Frauen und Kinder. Oft sind 500 Personen
zu gleicher Zeit auf der Bühne. Das „G'spiel" hat vier Hauptabteilungen:
die 1. zeigt uns die Leidensgeschichte vom Einzug des Herrn bis zu seiner
Gefangennehmung, die 2. reicht bis zum Verhör vor Hannas, die 3.
endet mit Jesu Kreuzestod, die 4. zeigt die Auferstehung. Die einzelnen
Abschnitte werden durch „Vorbilder", d. f. lebende Bilder aus dem alten
Testament, eingeleitet (z. B. Isaaks Opferung, Josephs Verkauf). So
führt uns das Paffionsfpiel die ganze Leidensgeschichte in ergreisender
Weise vor Augen; jede Einzelheit der Bibelerzählung wird getreulich
wiedergegeben. Gespannt lauschen die Zuschauer, und tiefe Andacht er-
greift ihre Herzen wie beim Gottesdienst.
Zusammenfassung: Das Paffionsfpiel. Aus einer Wiese
ist ein großer Holzbau aufgeschlagen; 5000 Personen haben Platz.
Die Bühne zeigt uns die Stadt Jerusalem. Das Spiel dauert
den ganzen Tag. Halb Oberammergau wirkt dabei mit. Es wird
die ganze Leidens- und Sterbensgeschichte des Heilands dargestellt,
vom Einzug in Jerusalem bis zur Auserstehung. Den einzelnen
Abschnitten gehen lebende Bilder voraus.
4. K ö n i g s s ch l ö s s e r.
Viele von den Fremden, die das Passionsspiel besuchteu, wandern
darnach das Ammerthal aufwärts zum Schloß Liuderhof, das einfam
im Wald liegt und wuudervolle Gartenaulagen, fowie ähnliche Pracht-
volle Gemächer hat wie das Schloß Herrenchiemsee. Westlich von Linder-
hos finden wir noch zwei Königsschlösser: Hohenschwangan und
Neu schwanstein, an der Stelle, wo schon in alten Zeiten Burgen
aus rauschende Tannenwälder und schimmernde Seen niederschauten. Wie
eine große, prächtige Ritterburg liegt Neuschwanstein auf einem hohen,
steilen Felsen.
Zusammenfassung: Drei K ö u i g s s ch l ö s se r.
<1. Die Aedeutung des Waldes im Kochgevirge.
Wir wollen heute davon reden, welchen Nutzen der
Wald den Alpenbewohnern bringt.
Wir haben früher fchon von waldreichen Gebirgen gehört; nenne
solche! Spessart, Fichtelgebirg u. s. w. — Bei welcher Gelegenheit
konnten wir bemerken, daß auch die Alpeu ausgedehnte Waldungen be-
sitzen? Bei der Besteigung des Herzogenstandes (Wanderung dnrch Laub-