1905 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
8 Die Umgebung des Heimatortes.
2. Gewässer. Die Umgebung des Heimatortes weist mancherlei
steheude und fließende Gewässer aus. Neune das größte! Beschreibe den
Lauf des heimatlichen Flusses iu der Umgegeud! Wo wird feine Wasser-
kraft zum Mühlenbetriebe verwertet? — Wo trafen wir in der Umgegend
Quellen an? Verfolge den Lauf des Riesels, oder des Baches, der
von hier aus seinen Lauf nimmt! Inwiefern wird sein Lauf von der ort-
lichen Bodengestaltung beeinflußt? Wo bildet der Lauf einen Wasserfall?
In welch größeres Wasser mündet das Bächlein? —- Wie unterscheidet sich
ein Graben von einem Flnsse? Welche Zwecke verfolgt man mit der An-
läge eines Grabens? Finden sich in der Nähe des Heimatortes noch andere
künstlich angelegte Gewässer? — Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Waffers, wo es frei aus der Erde kommt,
nennt man Oueüe. Von hier aus wäscht es sich eine Rinne oder ein Bett
aus, sucht in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des umliegenden Bodens
auf und bildet daher mancherlei Krümmungen. Bewegt sich das fließende
Wasser schnell abwärts, so hat es ein starkes, bei langsamem Lanf ein ge-
ringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in eine Tiefe, so bildet es einen
Wasserfall. Zuweilen hemmt man fließende Gewässer auf ihrem Wege
durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen- und Fabrik-
betrieb, sowie zur Bewässerung der Wieseu dienstbar zu machen. Oft erscheint
das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen getrübt; diese
heißen Sinkstoffe, weil sie als Schlamm zu Boden sinken, wenn das
Wasser langsamer fließt. Die Stelle, wo sich die fließenden Wasser in ein
anderes Gewässer ergießen, heißt Mündung. Die kleinsten fließenden Ge-
Wässer ueuut man Riesel oder Bäche, die größeren Flüsse und Ttröme.
Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen einem größeren Flnsse zu,
so heißt dieser Hanptflnf;, jenes Nebenfluß. Nicht selten werdeu benach-
harte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
2. (Densck und Lrde.
1. Tie Bewohner. Abstammung und Religion der Bewohner
in der Umgegend des Heimatortes!
Die Nahruugsquelleu der Landbevölkerung richten sich namentlich
nach der Natur des heimatlichen Bodens. Der wichtigste Nahruugszweig ist
die Landwirtschaft. Die Ertragsfähigkeit des Bodens nötigt zum
Ackerbau; die Wiesen fördern die Viehzucht. Auch findet sich bei jedem
Gehöft ein Garten mit Obst- und Gemüsebau.
Das Gewerbe ist auf dem Lande nicht so häufig vertreten, wie in der
Stadt. Viele Landbewohner erwerben sich ihren Unterhalt in ländlichen
Fabriken, als Zuckerfabriken, Ziegeleien, Kalköfen und Glashütten. Mühlen-
werken, Spiritnsbrennereien u. s. w. Andere nähren sich durch Forstarbeiten,
Wegebau und Torfstich. Der Beamten st and ist durch Geistliche, Lehrer,
Forstbeamte, Gendarmen u. s. w. vertreten. Endlich ist noch der Kauf-
mann zu erwähnen. — Welche andern Nahrungszweige kommen in der
Umgebung deines Heimatortes noch vor? — Welcher ist überwiegend ver-
treten, und warum?
2. Trtsknnde. Neune Ortschaften (Dörfer, Landgüter, Gehöfte) in
der Umgebung deines Heimatortes! Gib ihre Lage zu unserer Stadt an!
Merke sonstige eigenartige Bauten und Ortschaften in der Nähe deines