1905 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Globuslehre. 17
der ganzen Stadt bekannt. Eine Planzeichnung gibt nur 2 Ausdehnungen
des Gegenstandes wieder: die Länge und die Breite.
Da man nicht alle Gegenstände auf dem Papier oder einer sonstigen
Zeichenfläche nach ihrer wirklichen Größe darstellen kann, so muß die Plan-
zeichnung eine Verkleinerung derselben bringen. Diese geschieht nach
einem bestimmten Mllmllbe (Längenmaßstab). Nimmt man für jedes in in
wirklicher Ausdehnung auf der Zeichenfläche 1 ein, fo zeichnet man im Maß-
stabe von 1 : 100; nimmt man statt 1 m nur 1 mm, so ist der Maßstab
1 : 1000. Stellt man jedes km der Wirklichkeit durch 1 cm dar, so hat
man einen Maßstab von 1 : 100000 n. s. w.
Eine Zeichnung, die einen kleinern oder größern Teil der Erdoberfläche
oder diese ganz auf ebener Fläche darstellt, heißt Karte. Bei der Karte
eines ganzen Landes ist es nicht mehr möglich, alle wichtigeren Einzelheiten
der Landschaft anzugeben. Ein schwarzes Ringlein dient zur Bezeichnung
der Ortschaften, ein Stern zur Bezeichnung der Festungen. Viele un-
bedeutende Ortschaften und kleine Flüsse müssen ganz wegbleiben, und von
den größern Flüssen gibt das Kartenbild nur die Hauptbiegungen an. Bei
großer Verkleinerung lassen sich nicht mehr Zeichen für die Pflanzen-
bedeckung des Bodens anbringen. — Dagegen müssen dann wichtige Gegen-
stände, z. B. Flußlinien, Ortszeichen größer gezeichnet werden, als es der
Wirklichkeit entspricht, um sie auf dem Kartenbilde genügend sichtbar zu
machen.
Jede Karte enthält die entsprechenden Linien des Gradnetzes.
Man ist übereingekommen, die Meridiane von oben nach unten, die Parallel-
kreise von links nach rechts zu ziehen. Auf jeder Karte ist die Richtung
nach oben in der Richtung der Meridiane N., die nach unten 8., die nach
rechts in der Richtung der Parallelkreise O., die nach links W. Oben
kann man hinsichtlich der Höhenlage nur sagen von hochliegendem Lande und
den Flußquellen, unten von tiefliegenden Strichen, Flußmündungen und
dem Meer.
Außer der Länge und Breite bringt die Karte auch die senkrechten
Erhebungen der Erdoberfläche zur Darstellung. Die Abhänge (Böschungen)
der Berge und Bergzüge (Gebirge) werden durch schwarze oder braune
Strichelchen oder Schraffen angezeigt; je steiler und höher die Berge
ansteigen, desto dunkler ist die Schraffierung. Auch Höhenschichtfarben
kommen zur Anwendung. Welche Farben verwendet nnsre Karte für Höhen-
und Tiefländer und Meere?
Eine Skizze ist ein schneller Entwurf eines Kartenbildes in seinen
Hauptformen.
5. Sonnenwärme. Die Erde erhält Licht und Wärme von der Sonne.
Ihre Strahlen sind da am wirksamsten, wo sie senkrecht die Erde treffen.
Im Winter fallen sie bei uns sehr schräge zur Erde und bringen wenig
Wärme hervor; im Sommer haben sie sich der senkrechten Richtung mehr
genähert und erzeugen viel Wärme. Auch morgens und abends fallen
die Sonnenstrahlen sehr schräge zur Erde und wärmen weniger als am
Mittage. Je schräger nämlich die Sonnenstrahlen auf die
Erdoberfläche treffen, desto länger ist der Weg, den sie durch
die Luftschichten nehmen müssen, und desto größer der Raum,
auf den sie sich verteilen müssen. Durch beides verlieren
sie an Wärme.
Tronin au, Schillerdkunde I. 2