1905 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Globuslehre,
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Linie 1 — Erdboden; der Raum zwischen den Linien 1 und 2 bezeichnet
die Höhe der Luftschichten über der Erde; Linie a bezeichnet die Richtung
der Souenstrahlen an einem Sommermittage, Linie b an einem Winter-
mittage.
Senkrecht fallen in unserer Gegend die Sonnenstrahlen nie zur Erde;
sondern die Sonne steht immer — tiefer oder höher — mittags am Süd-
himmel. Nach 8. müßten wir also reisen, um in Gegenden mit senkrechtem
Sonnenstände zu gelangen. Diese breiten sich bis 231/,2° nördlich und
23l/2° südlich vom Äquator aus. Bei Beginn des Frühlings steht die
Sonne senkrecht über dem Äqnator; während des Frühlings wandert der
senkrechte Sonnenstand immer weiter nördlich, bis er sich bei Beginn des
Sommers über dem Parallelkreise befindet, der 231/2 0 nördlich vom Äquator
liegt. Er heißt der nördliche Wendekreis, weil die Sonne nunmehr auf
ihrem Wege gleichsam umwendet, und wieder dem Äquator näher rückt. Am
Herbstesanfang steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Von
nun an wandert der senkrechte Sonnenstand weiter südlich, bis er sich am
Anfange des Winters über dem südlichen Wendekreise, 23l/2 0 südlich
vom Äquator, befindet. Wir haben dann den niedrigsten Sonnenstand im
Jahre. Wann haben wir den höchsten gehabt? (^Wiederhole, was über den
jährlichen Sonnenlauf und die Jahreszeiten anf S. 9 gesagt ist!) Der
nördliche Wendekreis heißt der des Krebses und der südliche der des
Steinbocks, nach den Sternbildern, in deren Nähe die Sonne um diese
Zeit steht.
(K Die Zonen. Mau hat die ganze Erdoberfläche nach der stärkern
oder schwächern Beleuchtung und Erwärmung in 5 Erdgürtel oder
Zonen geteilt: 1. die heiße Zoue, zwischeu den beiden Wendekreisen ge-
legen, der Erdgürtel des senkrechten Sonnenstandes und daher der größten
Jahreswärme; 2. die nördliche gemäßigte Zone, von 231/20 bis
661/2° n. Br., oder zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem nörd-
lichen Polarkreise gelegen; 3. die südliche gemäßigte Zone,
von 2s1ii2° bis 661 /2° s. Br., oder zwischen dem südlichen Wendekreise und
südlichen Polarkreise gelegen; 4. die nördliche kalte und 5. die
südliche kalte Zone, die Gegenden der geringsten Jahreswärme, um die
Pole innerhalb der Polarkreise gelegen. _
Nach der Entfernung vom Äquator richtet sich die Pflanzen und Tier-
welt der einzelnen Gegenden unserer Erde. Im allgemeinen wird die Ent-
Wickelung der Pflanzen von höherer Wärme begünstigt. Daher finden mir
in der heißen Zone — wenn es nicht an der nötigen Feuchtigkeit fehlt^ —
eine üppige Pflanzenwelt, gegen die sich die der Polargegenden sehr armselig