Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1905 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Aus der allgemeinen Erdkunde.
91
Aus der Achsendrehung der Erde erklärt sich der Wechsel von
Tag und Nacht. Die der Sonne zugewandte Hälfte der Erdkugel hat Tag,
die von ihr abgekehrte Nacht. Die Grenzlinie zwischen beiden heißt Be-
lenchtungsgrenze. In dem Augenblicke, in dem am Morgen unser Wohn-
ort durch die Beleuchtuugsgrenze geht, treffen ihn die ersten Sonnenstrahlen,
wir haben Sonnenaufgang, Im Laufe des Vormittags rückt unser Heimat-
ort immer mehr in der Taghälfte vor, bis er mittags der Sonne gerade
gegenüber steht. Von nun an dreht er sich von der Sonne ab und geht
abends wieder durch die Beleuchtungsgrenze. Wir haben Sonnenuntergang.
Während der Nacht durchläuft er den Bogen der Schatten- oder Nachtseite.
2. Die Bewegung der Erde um die Sonne (Umlauf). Die
Erde bewegt sich in etwa 365 % Tagen in einer länglich runden Bahn um
die Sonne. Sie hat also eine zweifache Bewegung, um ihre Achse und um
die Sonne. (Eine zweifache Bewegung vollführt auch ein Tänzer bei einem
Rundtanz im Saal, die rollende Kegelkugel, das rollende Rad.) Bei dieser
Bewegung der Erde steht die Erdachse schief zur Erdbahn (in einem Winkel
von 661/2 °), und der Nordpol zeigt immer nach derselben Stelle des
Himmels, nach dem nördlichen Polarstern. Durch diese Schiefe
der Erdachse wird die wechselnde Erwärmung der Erde in den
4 Jahreszeiten und der Wechsel der Tageslängen während
des Jahreslaufs bewirkt. Wie vorstehende Zeichnung zeigt, ist im
Sommer mehr die nördliche, im Winter mehr die südliche Erdhalbkugel der
Sonne zugewandt. Während im Frühjahr- und Herbstanfang die Sonnen-
strahlen senkrecht auf den Äquator fallen, steht die Sonne bei Beginn des
Sommers über dem n. Wendekreise, beim Winteranfang über dem s. Wende-
kreise. Die^ wechselvolle Stellung der Erde zur Sonne während eines Um-
laufs ^ läßt sich durch einen Globus veranschaulichen, der in geeigneter Lage
um ein Licht geführt wird.*) — Der Mond begleitet die Erde auf ihrer
Wanderung.
Sommer-
Stellung,
21. Juni.
Winter-
Stellung
21. Dzb.
*) Der Gebrauch des Telluriums dürfte für die Klasse noch verfrüht sein.