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1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 99

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Mitteleuropa. 99 und dem karpatisch-uugarischen Hochlande, das bis zur Donau reicht. Die höchste und großartigste Erhebung bildet die Hohe Tatra, die bei der Höhe des Watzmauus Gemse und Murmeltiere beherbergt. Im N. ist den Karpaten das getreidereiche Galizien vorgelagert; im 8. breitet sich zwischen Waag und Theiß das erz- und weinreiche nordungarische Berglaud aus. Die Ungarische Tiefebene wird durch den niedrigen Bakony-Wald (bäkouj) in das kleine Tiefland von Oberungarn und das große Tieslaud von Niederuugarn geteilt. Jenes weist n. der Donau wohl- angebaute Äcker, um den Neusiedler See Moor und Heide auf, dieses breitet sich um die Theiß, die Donau und den Plattensee aus und ist größer, als Bayern und Württemberg zusammengenommen. Ungefähr die Hälfte des Tieflandes, und zwar hauptsächlich das Randgebiet ist wohlan- gebaut; der eigentliche Kern aber, namentlich das Land ö. der Donau und um die Theiß ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene, Pußta genannt. Sie ist die Heimat der verwilderten, braunen Pußtahirten mit ihren großen Pferde-, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, ansgedürrte Fläche, im Winter von furchtbaren Schneestürmen durchbraust. Das Klima ist bei der Ausdehnung der Monarchie und bei der mannigfaltigen Bodengestaltung iu den einzelnen Ländern verschieden. Das gebirgsumraudete Ungarn macht sich besonders durch heiße, dürre Sommer und kalte schneereiche Winter bemerkbar. Das mildeste Klima, Mittelmeer- klima, haben die dalmatischen Küstenländer. In dem Gebirge regnet es viel, am meisten im W. 2. Die Bewohner. Jnbezug auf die Bevölkerung weist Öfter- reich-Ungarn große Mannigfaltigkeit auf. Der vierte Teil der Bewohner ist deutsch. Die Deutschen wohnen zusammenhängend im Erz- Herzogtum Österreich, auf den Nordabhängen der Alpen und den Gebirgs- rändern des böhmischen Beckens, sonst in Sprachinseln zerstreut in der ganzen Monarchie, namentlich auch in Siebenbürgen: „Sachsen". Nahezu die Hälfte der Bewohner gehört verschiedenen slavischen Stämmen, Tschechen, Polen, Serben an. Die Bewohner des Donautieflandes sind die Magyaren (madjären) oder Ungarn. Im Sw. findet sich italienische, im 80. rumänische Bevölkerung. — Die herrschende Religion ist das katholische Bekenntnis. In Ungarn und Siebenbürgen gibt es viele Protestanten. Von den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Landwirt- schaft obenan. Der Landbau liefert Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen, Galizien), Obst und Wein (Ungarn) in reichen Ernten, so daß namentlich viel Getreide zur Aussuhr gelangen kann. In den Alpenländern und der Pußta wird die Viehzucht iu großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an Kohlen veranlaßt blühende Industrie, namentlich in Böhmen. Auch der große Waldbestand spielt als Einnahmequelle eine Rolle. Die Hauptverkehrsader des Laudes ist die Donau; für den Seehandel ist besonders die Stadt Trieft von Bedeutung. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Der Staat gliedert sich in eine österreichische und eine ungarische Reichshälfte, jede mit besonderer Verfassung, aber beide unter einem Herrscher. Zähle die wichtigsten Kronländer nach der Karte auf!
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