1892 -
Halle (Saale)
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
^ Das Deutsche Reich.
2. Bewässerung. Ihrer ganzen Länge nach wird die Ebene vom
Rheinstrom durchzogen. Beschreibe seinen Lauf nach der Karte von
den Quellen bis Mainz! Nenne seine bedeutendsten Nebenflüsse im Ge-
biet des südwestdeutschen Beckens! Durch den Rhein und seine Neben-
flüfse wird die Tiefebene reich bewässert. Die Ufer des wasserreichen
Stromes sind eingedämmt, um das Ufergelände vor Überschwemmung zu
schützen. Auf dem Strome selbst herrscht namentlich unterhalb Straßburg
reger Schiffsverkehr. Starke hohe Brücken verbinden die beiden Ufer bei
Basel. Straßburg und Mainz.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch
Gebirgszüge geschützte Lage hat, so weist sie ein sehr mildes Klima ans,
das mildeste in ganz Deutschland. Die milde Lust und die große Frucht-
barkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten
Landstrich. Außer uuseru bekannten Feldfrüchten gedeihen Wein. Obst,
Tabak, edle Kastanien- und Walnußbäume iu Fülle.
4. Die Bewohner. Die Ebene gehört zu den bevölkertsten Strichen
unseres Vaterlandes. Der Landbau allem vermag die Bewohner indes
nicht zu ernähren. Großindustrie (Baumwollenindustrie im Elsaß)
und Handel sind ebenfalls gar wichtige Nahrungsquellen. Seit der
frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader. Alte Ver-
kehrsstraßen begleiteten den Strom auf beiden Seiten. Hellte treffen wir
auf beiden Stromseiten die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen
Deutschland an. — Die Konfession der Bewohner ist im Reichsland
größtenteils katholisch, in den andern Gebieten der Tiefebene gemischt.
5. Ortskunde, a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe,
Hauptstadt des Großherzogtums, erst am Anfange des 18. Jahrhunderts
gegründet, heute eine blühende Industriestadt. — Heidelberg, alte Univer-
sitätsstadt in reizender Lage am Ausgange des Neckarthales. Großartige
Schloßruinen. — Mannheim, am Einfluß des Neckars in den Rhein
gelegen; größter Rheinhafen Süddeutschlands. — Baden-Baden, berühmtes
Weltbad in schöner Lage. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher
Lage am Ausgange eines Schwarzwaldthales.
b) Im Reichs lande: Strasburg, Hauptstadt des Reichslandes,
in fruchtbarer Gegend an der Iii gelegen. Sitz des kaiserlichen Statthalters,
starke Reichsfestung. Deutsche Reichshochschule (Kaifer-Wilhelms-Univerfität).
Weltberühmt ist das herrliche Münster. — Die Stadt ist der Haupthandelsplatz
der linken Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger Verkehrslinien
(Eisenbahnen und Kanäle). — Mülhausen, Mittelpunkt des elsässischen
Jndustriebezirks; hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands.
c) In der bayrischen Rheinpsalz: Speyer^ alte Stadt am
linken Rheinufer; im Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs:
herrlicher Dom mit vielen Kaifer-Gräbern.
ck) Im Groß Herzog tum Hessen: Darmstadt, Haupt- und Resi-
denzstadt am Nordende der schönen Bergstraße, welche sich von hier nach
Heidelberg hinzieht. — Worms, alte, sagen reiche Stadt am linken Rheinuser.
Im Mittelalter hatte sie die dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage
wurden in ihren Mauern abgehalten. — Mainz, größte Stadt des Groß-
herzogtums in wichtiger Läge an der Mündung des Mains in den
Rhein: starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien, blühende Handels?
ftabt. — Bingen, Wein-Städtchen am Rheinknie.
e) Im Preußischen Gebiet: Frankfurt a. M, große Handels-
stadt in der Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der oberrheinischen Tles-
ebene. Ihre Blüte verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern
Main im Mittelpunkt des deutsch-rheinischen Gebietes- Sie ist mcht nur
der Mittelpunkt der gesammteii rheinischen Verkehrsstraßen, sondern auch