1892 -
Halle (Saale)
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
102 Die fremden Erdteile.
bedeutendsten Küstenplätze sind Dar-es-Salaam ^Friedenshafen) und
B a g a m o j o.
7. Das anßertropischc Südafrika umsaßt den s. Teil des süd-
afrikanischen Hochlandes. Der Zugaug zum Innern ist durch steile
Randgebirge erschwert. Die Bewässerung ist weniger reichlich, als
in Zentralafrika; ja im N.-W. nimmt der Boden sogar Wüstenform an
(Kalahari >. Der Hauptfluß des Gebietes ist der Oranjestro m. Das
Klima ist besonders in den s. Strichen und auf den Hochebenen auch
für Europäer recht zuträglich und erinnert an das Mittelmeerklima. Die
Bevölkerung bestand ehedem aus der südafrikanischen Rasse, von
welcher sich im N.-W. noch die Buschmänner und Hottentotten erhalten
haben. Dann drangen von N.-O. die kräftigen Kaffern ein, ein Zweig
der Bantnneger. Die Hauptbeschäftigung aller dieser Bewohner ist Vieh-
zncht und Jagd. Auch viele Europäer leben im Kaplande und in den
beiden Bauernstaaten.
Der größte Teil vom anßertropifchen Südafrika ist im Besitz der
Engländer. Ihnen gehört das Kapland, das f.-ö. Küstenland
tkaffernland) und das Gebiet n. vom mittleren Oranjeflnß. Der
Hauptort dieses Besitzes ist die Kapstadt, im Hintergründe der Tafelbai
und am Fuße des Tafelberges gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart
europäisches Gepräge und ist von einem Völkergemisch verschiedener Rassen
und Nationen bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte.
Das Hauptausfuhrprodukt ist Wolle, da Südafrika bezüglich der Schafzucht
zu deu ersten Ländern der Erde gehört. — S. von der Stadt und dem
Tafelberge das Kap der guteu Hoffnung.
Im Innern Südafrikas liegen zwei Bauern republiken, gegründet
von holländischen Bauern.
D e u t s ch - S ü d w e st a s r i k a, l^/g mal so groß als das Deutsche
Reich, aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des
Oranje im 8. bis zu deu portugiesischen Besitzungen im N. Hinter
einem wüstenähnlichen Küsten lande, das nur mit klobigen Ochsen-
wagen, bespannt mit zahlreichen Zugochsen, durchreist werdeu kann, breiten
sich steppenartige Hochebenen aus. Hier weiden dienamas(Hotten-
totten) und die negerartigen Herero ihre großen Viehherden. Beide
Stämme sind Erbfeinde und leben in fortwährendem Kriege, der dem Lande
viel Unsegen bringt und oft die besten Absichten der deutscheu Regieruugs-
beamteu in ihrer Ausführung hindert. Die rheinische Mission ist
hier für die Ausbreitung des Christentums mit großem Erfolge thätig.
— Die Gebirgszüge im Innern des Landes sollen reich an Mineral-
schätzen sein, deren Abbau aber durch die Wasserarmut und Unweg-
samkeit des Laudes uoch gehindert wird. — S. von der englischen Walfisch-
bai der deutsche Hasen Angra Pequena (pefdna).
8. Die afrikanischen Inseln. Madagaskar, größer als das
Deutsche Reich, von Bantuuegern und Malayen bewohnt. Letztere sind das
herrschende Volk und stehen unter einer christlichen Königin. Die Franzosen
üben aber die Oberhoheit über die Insel aus. — Alle auderu Inseln sind
sehr klein und meist vulkanische Hochinseln. Die wichtigsten derselben sind:
Madeira (madera), portugiesisch, berühmter Weinbau, ausgezeichnetes
Klima zur Genesuug für Brustkranke. — Die canarischen Inseln,
Heimat des Kanarienvogels. Das s.-w. Jnselchen der Gruppe heißt.ferro.
— St. Helena, englisch, weitab vom Festlande gelegen; seinerzeit Ver-
bannuugsort Napoleons I.