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1. Geschichte des Altertums - S. 31

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Zeit der athenischen Grofsmacht (479 — 431). 31 dem Titel „für notwendige Ausgaben“ buchte. 445 wurde ein Friede auf 30 Jahre abgeschlossen. 4. Athen im Zeitalter des Perikies (445 — 431). a) Perikies, der Sohn des Xanthippos und der Agariste, der Nichte des Alkmäoniden Kleisthenes, genofs durch den Philo- sophen Anaxagoras eine ausgezeichnete Erziehung. Während seines ganzen Lebens war er bemüht um den persönlichen Um- gang .mit den gröfsten Geistern der Nation: in seinem Hause ver- kehrten aufser Anaxagoras der Philosoph Protagoras aus Abdera, der geniale Bildhauer Pheidias, der heranwachsende Sokrates u. a. In erster Ehe mit einer Athenerin nicht glücklich verheiratet, schlofs er nach erfolgter Scheidung einen neuen höchst glücklichen Ehebund mit der durch Schönheit, Anmut und Geist ausgezeich- neten Milesierin Aspasia, die — im Gegensätze zu der gedrück- ten und unwürdigen Stellung, welche die Frauen sonst ein- nahm en, — ihm eine wahre Gefährtin wurde. Seitdem der Führer der Oligarchie Thukydides, der Sohn des Melesias, 445 ostrakisiert war, beherrschte er weniger durch die Bekleidung zahlreicher Ämter — er war zwar stets Strateg, erhielt auch öfter aufser- ordentliche Vollmachten anderer Art — als durch die Überlegen- heit seiner Persönlichkeit das Volk in dem Grade, dafs „dem Namen nach eine Demokratie, in der That aber die Herrschaft des ersten Mannes stattfand“ (Thukydides). Denn er überragte seine Mitbürger durch seinen majestätischen Verstand, der ihn auch — eine seltene Erscheinung in jener Zeit — frei machte von Aberglauben; überwältigend war die Macht seiner Rede („der Olympier“). Durch seine Sittenstrenge, Unbestechlichkeit und Ehr- lichkeit, seine echt aristokratische Haltung gewann er aller Ach- tung; der Adel seines Wesens hafste alles Demagogentum. Seine politischen Ziele: er wollte Athen stark machen zum bevorstehen- den, unvermeidlichen Entscheidungskampfe mit Sparta, nicht durch militärischen Drill, sondern dadurch, dafs Athen „eine Schule für Hellas“ d. h. die geistige Hauptstadt der Nation wurde. Das aber war nur möglich durch den Ausbau der Demokratie, wodurch die Kräfte des Einzelnen entfesselt und ein erstaunlicher Reichtum frei sich entfaltender Individualitäten ermöglicht wurde.
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