1892 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Brettschneider, Harry
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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B. Griechische Geschichte. Vierte Periode.
militärische Überlegenheit der Makedonier entschied die Schlacht
von Chäronea (August 338), in der Kronprinz Alexander auf
dem linken Flügel kommandierte, nach furchtbarem Kampfe zu
gunsten Philipps. Die Folge war, dafs die Hegemonie der
Griechen nun auf Makedonien überging. Alle Staaten (aufser
Sparta) wurden zu einer Symmachie unter Philipps Führung ver-
einigt; der Bundesrat zu Korinth ernannte ihn zum unbeschränk-
ten Oberfeldherrn und übertrug ihm die freie Verfügung über
alle griechischen Kräfte, die der König zum Kationalkriege gegen
Persien sofort führen wollte. Die Rüstungen waren vollendet, da
wurde Philipp 336 zu Ägä bei der Hochzeitfeier seiner Tochter
von einem Offizier seiner Garde ermordet.
2. Alexander d. Gr. (336 — 323).
a) Alexanders Anfänge. Alexander, der Sohn Philipps
und der Olympias, geb. 356, hatte von seinem Vater das staats-
männische und militärische Genie geerbt, während der wilde Sinn
seiner Mutter sich bei ihm zu Heldentum und Enthusiasmus ver-
edelt hatte. Ausgestattet mit einer erstaunlichen Begabung, von
Aristoteles erzogen und erfüllt mit Begeisterung für die Ideale
hellenischer Bildung, begabt mit einem gewaltigen Willen, der
sich nur selten in der Form leidenschaftlicher Wallungen äufserte,
wurde er die grofsartigste Erscheinung der griechischen Welt.
Durch den Ehezwist Philipps und der Olympias, der zu derver-
stofsung der letzteren führte, mit dem Vater verfeindet, dann
wieder ausgesöhnt, übernahm er nach dessen Tode den Krieg
gegen Persien als eine Erbschaft. Aber zunächst entstanden auf
die Nachricht von Philipps Ermordung aufständische Bewegungen
in Griechenland, die sich beim Erscheinen des jungen Königs
sofort legten, doch auf die falsche Nachricht, er habe im Kampfe
gegen wilde illyrische Stämme seinen Tod gefunden, sofort wieder
aufflammten. An die Spitze stellte sich Theben. Rasch eilte
Alexander herbei, zerstörte Theben (Schonung von Pindars Hause),
verkaufte die Einwohner als Sklaven, war aber gegen Athen
milde (335).
b) Sein Zug gegen Asien bis zur Schlacht bei Issos.
Nachdem er den General Antipater als Reichsverweser zurück-