1879 -
Gütersloh [u.a.]
: Bertelsmann
- Autor: Hess, Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Asien. E. Südasien. 2. Hinterindien. 71
fing und ©tarn*; im W. der Bengalische Meerbusen mit dem Busen
von Pegü. Die Halbinsel Malska gegen 250 M. vorgestreckt, an einzelnen
Stellen wenig über 10 M. breit.
Vom Sine schan her erstrecken sich 5 Gebirgszüge, wie ..Gebirgs-
finger von einer Handwurzel" nach Hinterindien hinein, zwischen denen sich
4 wichtigere Flußthäler befinden. Bon den 5 Gebirgszügen liegen 2 an der
Küste, 3 bilden im Innern Wasserscheiden; die mittlere derselben ist die höchste
und hat im Gebirge der Halbinsel Malaa eine nur durch eiue Senkung (um
6° N. Br.) unterbrochene Fortsetzung. — Die Berge liefern manche Schätze,
Edelsteine, Zinn (in Maläka), das der malaiischen Cultur sehr förderlich gewe-
seu ist, Eisen u. a.
Bewässerung. Zwischen diesen Gebirgen strömen folgende 4 Flüsse,
von denen die drei größeren mächtige mit Reis bestandene Deltas bilden.
In den Busen von Pegü: Der Jräwadi, der sich im Unterlauf mit dem
Flusse von Rangüu vereinigt, bis nach China hin schiffbar, und der Saluen^,
der kleinste dieser Flüsse, wenig schiffbar.
In den Buseu von Siam fließt der Menam (-Mutter der Gewässer),
gleich dem Nil regelmäßig übertretend; vor der Hauptmündung eine von See-
schiffen uur bei Fluth zu passierende Barre.
Nach der Südostspitze Hinterindiens fließt der Mekhong (eig. Menam-
khong - großer Fluß), vielleicht aus Tibet kommend, im Oberlauf unbekannt,
bis China hinein schiffbar. Er nimmt im Unterlauf den Abfluß des 150 [Um.
großen Sees Tali sap auf und ist der längste, wasserreichste Strom von
Hinterindien.
Im Busen von Tungking mündet der Song cha (- Hauptfluß), eine
schöne Wasserstraße zu der reichen chinesischen Provinz Jün nan bietend.
Klima und organische Natur im Gauzen mit der des südlichen
Vorderindiens übereinstimmend. Wechselnde regenreiche Monsune. Ueber den
Flnßniederungen meist tropische feuchte Hitze, der Gesundheit gefährlich.
Auch hier ausgedehnte Reiscultur; Baumwolle beginnt man zubauen.
Zahlreich vertreten sind Palmen, Bananen, Bambusgewächse, Gewürze, nament-
lich Pfeffer und Cardamome; ferner gewinnt man Zucker, Mais, Yamswurzel,
Gutta Percha, Sesam und Nutzhölzer; vor Allem die ausgezeichneten Tek-
Hölzer A'rakans sür Englands Schiffsbau unentbehrlich. Limouen (Citronen)
und Orangen (Apfelsinen) haben hier eine Heimat.
Der Elephant auch hier vertreten, (angeblich sogar in einer weißen Art,
die göttlich verehrt wird), zur Hausarbeit verwandt, Büffel zur Feldarbeit.
Auch Seidenzucht eingeführt. In den Flüssen Blutegel eine große Plage.
§ 104. Völker und Staaken. Urbevölkerung auch hier dunkel-
farbig. Später waren Völker eingedrungen, die jetzt den Hauptbestaudtheil
bilden, namentlich von N. her Malaiochinesen, daneben einige Inder. Im
S. sitzen Malaien. In neuerer Zeit sind Europäer hinzugekommen/) ferner
2) Alle diese Flüsse haben in Jahrtausenden ihre noch jetzt sehr sumpfigen Thäler
allmählich durch Schlammablagerung gebildet, während diese im Alterthum eine noch
vielmehr landeinwärts gelegene Küste gehabt zu haben scheinen, und setzen noch alljähr-
lich neue Massen von Schlamm ab.
Zu § 104. Die Engländer hier seit 1786 (Pulo Pinang) ansässig, haben doch
erst in diesem Jahrhundert durch Kriege bedeutende Erwerbungen gemacht (1826 und