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1. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 190

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
190 Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile. Weiße. Auch dieser Staat durch manche Unruhen, heimgesucht.^) Hauptnahrungs- zweige Viehzucht und Handel. Hauptstadt Montevideo (105 000 E.) am linken Ufer des La Plata auf hohem Felsufer gelegen, eine der schönsten und elegantesten Städte von Südamerika mit Buenos Aires wetteifernd, in lebhaftem Verkehr mit großen Handelsplätzen in Amerika und Europa stehend. Am Uruguay der große Schlachtort Fray Bentos (3000 E.), wo täglich über 500 Rinder fabrikmäßig geschlachtet und zu Fleifchextract und andern Handelsartikeln verarbeitet werden. Die Knochen der Thiere z. Th. zur Heizung verwandt^). 6. Paraguay" 2700 Um. 300 000 E. § 186. Dies Land ist ein Binnenstaat in der Gabel des Paraguay und Paranä, die beide fast ganz mit Dampfschiffen befahren werden, noch vom brasilianischen Bergland durchzogen, z. Th. (im S. und Nw.) reich an Seen und Sümpfen, namentlich an den Flüssen, in feinem Boden nur mäßige Schätze, Erze, selbst etwas Gold, Porzellanerde und viel Salz bietend, noch in die Tropen reichend, von mildem Klima und großentheils tropischer Vegetation, eines der vorzüglichsten Länder von Südamerika. Es gedeihen hier Palmen, Bananen, Kaffee, Zucker, Indigo, Vanille, Tabak, kostbare Nutzhölzer, Wein, Obst und Paraguaythee; im S. wird Reis, Mais, Weizen und Manioc gebaut. Aber das Land ist in letzter Zeit durch einen Krieg furchtbar mit- genommen^). Bevölkerung namentlich Mestizen; Weiße an Zahl gering. Hauptstadt Asuuciöu (20 000 E.) am Paraguay, unfern der Mün- dung eines seiner bedeutendsten Nebenflüsse; fast einzige Handelsstadt. 4. Das östliche Südamerika. Brasilien. 151 000 Dm. 11 Mill. Einw. § 187. Brasilien^), ungefähr so groß wie das Festland von Europa, liegt zwischen 5° N. Br. und 34° S. Br. und umfaßt fast ganz das bra- silianische Gebirgsland (§ 148 C. 3) mit seinen Wäldern, Grasfluren und Zu § 185. x) Das Land von Brasilien losgerissen, seit 1828 als unabhängig anerkannt. Montevideo hat dort z. Th. eine ähnliche Rolle gespielt wie Buenos Aires in der Argentina. In wenigen Stunden werden ganze Massen von Rindern vollständig präparirt. Eine einzige Maschine zerschneidet in 4 Stunden 200 Ochsen. Zu § 186. f) Paraguay spät von den Spaniern besetzt. 1608 kamen mit Er- laubnis König Philipps Iii. Jesuiten dorthin und bemächtigten sich des Landes, mit so reichen Vorrechten ausgestattet, daß sie keiner Controle unterworfen waren. Sie errich- teten hier ein blühendes theokratisch - communistisches Gemeinwesen, in dem nach ihrer Vorschrift gebetet, gearbeitet und der Ertrag vertheilt wurde, soweit er nicht in ihre Kasse floß, und die Indianer, die sich wie Kinder willig in diese Ordnung fügten, be- fanden sich dabei im Ganzen wohl. Da nun kein Fremder in das entlegene Binnen- ländchen gelassen wurde, hatte selbst der König von Spanien keine rechte Kunde von diesem Staatswesen. Als es aber der Krone Spanien untergeordnet werden sollte, geriethen die Jesuiten mit dieser in Kampf und mußten 1768 das Land verlassen. Seitdem kam es mehr in Verfall. 1811 begann es sich loszureißen, doch an straffe Regierung gewöhnt, übertrug es das Regiment an Francia als Dictator, der hier 1814 bis 1840 kräftig regierte. Später haben die beiden Lopez eine ähnliche Rolle gespielt, der letzte fiel indem furchtbaren Kriege gegen Brasilien und seine Verbündeten (1865 — 71), durch den der Staat tatsächlich in Abhängigkeit von Brasilien gekommen ist. Zu § 187. ') Das Land nach seiner Entdeckung von König Emanuel von Por- tngal nach seinem Rothholz benannt, das er mit einer glühenden Kohle (braga), verglich.
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