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1. Europa - S. 73

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
B. Südeuropa. Iii. Die Griechische Halbinsel. 73 zeichnet und schmählich bedrückt^). Die griechische Kirche ist unabhängig und steht unter dem Patriarchen von Constantinopel. Die bulgarische Kirche hat selbständige Verwaltung. Auch römische Katholiken sind, doch nur in geringer Zahl, vor- Händen. Nah rnngs quellen. Landwirthschast vernachlässigt, weil die Landleute mit zu hohen Steuern bedrückt und die geistlichen Güter (Wakuss) zahlreich sind; auch ist die Geldwirthschast schlecht. Dennoch ausreichende Producte erzielt, namentlich Weizen, Mais (türkischer Weizen!), Gerste, auch Tabak und Baumwolle, Wein, Obst und Südfrüchte. Rosenzucht am Balkän. Der Wald nur noch im nördlichen Theil bedeutend. Aus den Ber- gen viel Viehzucht. Bienen- und Seidenzucht nicht gering. Die Bodenschätze nicht sehr beträchtlich, fast gar nicht in Angriff genommen. Industrie unbedeutend, obgleich noch immer einzelne Artikel gut geliefert werden: Teppiche und andere Webereien, türkisch roth gefärbte Stoffe, Säbel, Saffian und Corduan, wohlriechende Oele. Handel gering; die Handels- flotte nicht halb so groß wie die griechische. Kaufleute sind namentlich die Griechen. Der Binnenhandel durch schlechte Straßen gehemmt. Eisen- bahnen wenig entwickelt. Hauptrouten von Philippopel die Maritza abwärts und nach Constantinopel. Wichtig noch die Linie Saloniki - Mitrowitza, meist im Thal des Wadar entlang führend. Verfassung monarchisch. Der Sultan oder Padischah (= Herr) ist eigentlich oberstes weltliches und geistliches Haupt, folgt aber als letzteres thatfächlich immer dem Scheich ül Islam. Ihm zur Seite ein Diwan (Ministerium), an desfen Spitze der Groß vexier* steht6). Die Sklaverei noch nicht abgeschafft. Der Staat in mehrere Provinzen (Wilajets), ein- getheilt. Eine selbständige Stellung hat die Hauptstadt. Die Städte großen- theils innen schmutzig, eng, nngepflastert, mit zahlreichen Holzhäusern. Die nachfolgende Eintheilnng schließt sich möglichst der türkischen Eintheilnng an, benutzt aber die alten Namen der Landschaften. 1. Die Hauptstadt Constantinopel (600 090 E.), einst als Byzantion 658 -yr.v. Chr. von Megarern am Südende des Bosporus an sehr günstiger Stelle zwischen dem Marmara Meer und Goldenen Horn angelegt (Fig. 80). Letzteres ein flußartiger 1 M. langer Meerbusen, der beste Hafenplatz in der ganzen Gegend, wo sich Europa und Asien mit ihren Spitzen gegen- Constantinopel übertreten, der die tiesstgehenden Seeschiffe in 1. Das Goldene^Horn.^2. Dolma Bagd-6^^^^ <3# Meit kann; in ihn ergießt sich die ?alat^ £\^eta* 5- Serai'.Strömnng aus dem Schwarzen Meer, ihn täa- 6. Schloß der 7 Thurme. 7. Sophllls.^- t . a, 6 ' > » Moschee. llch ausspulend (daher keine Ausbaggerung nothlg!), 5) Verordnungen voll 1839 und 1856 gaben zwar den Christen gleiche Rechte mit den Mohammedanern, doch war dies ohne Wirksamkeit. In Wahrheit wurden die Christen noch immer vor Gericht benachteiligt und mit unerschwinglichen Steuern heim- gesucht. s) Der Großvezier wohnt bei der Hohen Pforte, dem Thor an dem früher die Gesandten der europäischen Mächte empfangen wurden. Daher auch der ganze Staat
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