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1. Europa - S. 313

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Königreich Preußen. 313 Preußens Handel sehr ausgedehnt; es hat ein reich entwickeltes Straßen- und Eisenbahnnetz und in Deutschland die besten Canäle. Seine Handelsflotte umfaßt c. 2/3 der deutschen. Welthandelsstädte wie Bremen und Hamburg liegen nicht in ihm, aber manche Handelshäfen zweiten Ranges. Landhandelsstädte zahlreich. Berlin eine der ersten in Europa. An Zahl der Bevölkerung steht Preußen hinter allen andern Großmäch- ten zurück, an Dichtigkeit wird es nur von Italien und England übertrofsen. Von seinen Bewohnern sind 88 °/o deutsch, 12 % nicht deutsch, darunter c. Iov2 °/o Slaven, der Mehrzahl nach Polen; außerdem gibt es Littauer, Dänen und Wallonen. Die Katholiken bilden ^3 der Bevölkerung, die Evangelischen fast 2/33). Inden gibt es etwa ^3 Mill. (11/3 °/o), am meisten in Posen (ö1/2 °/o), am wenigsten in Sachsen (0,3 °/o). Die geistige Cultur steht hoch und dient andern Staaten als Vor- bild. Universitäten in Berlin, Bonn, Breslau, Göttingen, Greifswald, Halle, Kiel, Königsberg und Marburg, eine unvollständige in Münster. Geschichte. Kernland die Mark Brandenburg, hervorgegangen aus der alten Nord mark, zu der durch Heinrich I. 929 der Grund gelegt wurde. Albrecht der Bär erhielt diese 1134, gewann außer anderem Bren- nabor hinzu und verlegte seinen Sitz dorthin, wonach er das Land nun Mark Brandenburg nannte. Sein Geschlecht, die Askanier, herrschte bis 1320 und hatte zuletzt den reichsten fürstlichen Besitz, den es damals in Deutschland gab. Dann folgten die traurigen Zeiten der Wittelsbacher (1323—73) und Luxemburger (--1415). Endlich erhielt der Hohen- zoller, Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg, zu Constanz Mark und Kurwürde. Seitdem allmählicher Aufschwung des Landes, das seine Macht namentlich der Tüchtigkeit seiner Fürsten zu danken hatte, denen das Volk treu gefolgt ist. Kurfürst Sigismund erwarb 1614 Cleve, Mark und Ravens- berg, 1618 das Herzogthum Preußen. Eigentlicher Gründer des Staats sein Enkel der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm. Dieser erwarb 1648 Hinterpommern, Kammin, Halberstadt, Minden, bez. Magde- bürg, 1660 die Unabhängigkeit für das Herzogthnm Preußen und ver- zagte 1675 die Schweden. Friedrich Iii. (I.) krönte sich den 18. Januar 1701 als König in Preußen. Friedrich Wilhelm I. erwarb Vorpom- mern bis zur Perne. Friedrich d. Gr. errang Sch le sien mit Glatz (1742), Westpreußen, Ermeland und den Netzedistrict (1772), sein Nach- folger fügte Danzig, Thorn, das übrige jetzt Posensche Gebiet n. a. m. hinzu (1793—1795). 1806/7 brach Preußen unter den furchtbaren Schlägen Napoleons so zusammen, daß es fast die Hälfte seiner Länder verlor. 1813/15 war es Seele des Befreiungskampfes und erhielt daher schließlich wie- der manche Gebiete im W. (in Westfalen und der Rheinprovinz) und halb Sachsen. Auch den Rest Vorpommerns erwarb es 1814 von Dänemark, dem es dafür Lauenburg abtrat. 1848 erhielt es nach manchen 3) Die Evangelischen bei weitem überwiegend in Sachsen, Brandenburg, Pommern und Schleswig - Holstein. In Hannover und Ostpreußen bilden die Katholiken c. Vs, in Hessen-Nassau 1u, in Westpreußen V2, in Schlesien und Westfalen wenig über V2 in Posen fast 2/s, in der Rheinprovinz fast 3m.
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