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1. Europa - S. 324

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
324 Zweites Buch. Europa. schen Ordens, mit dem Schloß der Hochmeister, einem der schönsten Denkmäler gothischer Baukunst^); und großer Weichselbrücke. Elbing (34 000 E.) am schiffbaren Elbing, mit der Nogat durch Canal verbunden, mit den Seen der Preußischen Seeplatte durch deu Oberländischen Canal, daher lebhafte Handelsstadt, auch Industriestadt, Rivalin von Danzig, gleich diesem anmuthig gelegen. 2. Regierungsbezirk Marienwerder (im S.). Marienwerder (8000 E.) hoch und malerisch an der alten Nogat und Liebe im O. der Weichsel gelegen, wohlhabende Beamtenstadt. Im Kulmer Lande liegen auf dem rechten hohen Weichselufer: Grau- denz (17 000 E.), einst Grenzfestung der Preußen gegen Polen, 1807 tapfer vertheidigt (Courbiere!); Kulm (10 000 E.) an der Ferse, einst Hauptstadt, von der die erste christliche Bildung nach Preußen drang; Thorn (19 000 E.), einst Hansestadt, wegen ihrer Macht und Wohlhabenheit „Königin der Weichsel" genannt, noch jetzt lebhaften Handel (mit Holz, Getreide, Pfeffer- knchen, Meth u. a.) treibend, Festung, Geburtsort des Kopernikus.^) e. (Großherzogthum) Posen (526 Qm. l3/s M. E. 5250 auf 1 Qm.) § 336. Posen, eiu welliges Flachland, hat unter allen Provinzen den ebensten Boden, da es fast ganz zwischen den beiden Landrücken liegt. Da- her ist es auch wasserreich, namentlich durchströmt vou der Warthe und ihren Zuflüssen (Netze und mehreren Obra), reich an Mooren, unter denen aber manche wie der Warthe-, Netze- und Obrabruch großentheils entwässert und nun sehr fruchtbar sind. Viel Getreide, im S. selbst Obst und Hopfen; Viehzucht nicht bedeutend; Industrie gering, nur im Sw. greifen die Jndustriebezirke Schlesiens und der Mark nach Posen hinein. Handel meist auf Rohprodukte und Viehzucht beschränkt. Namentlich wird viel Holz ausgeführt. Das Land einst ganz polnisch, gegen die Zeit des Ausgangs der Repu- blik sehr heruntergekommen, 1772 (Netzedistrict) und 1793 durch die Thei- lungen Polens an Preußen gekommen, durch deutschen Fleiß wieder empor- geblüht^). Polen (53 °/o) wohnen namentlich in der Mitte, im O. und So., Deutsche namentlich im N., W. und Sw., meist also an den Grenzen deut- scher Provinzen, ferner zahlreich in den Städten. In ihren Händen fast durch- weg Industrie und Handel; an letzterem betheiligen sich aber auch die zahl- o) Vorzüglich schön der Ordensremter iconventssaal), von schlanken Säulen ge- tragen, die sich nach oben wie Palmen ausbreiten, und der Remter des Hochmei- sters, nur durch einen Granitpfeiler in der Mitte gestützt. Kein anderes gothisches Ge- bäude kann an Leichtigkeit und Zierlichkeit mit diesen Talen wetteifern. 4) Es wurde 1232 durch Hermann Balk an einer Stelle gegründet, wo in Heid- nischer Zeit eine heilige Eiche stand und nach dem Berge Thoron in Palästina (der srü- Heren Wirkungsstätte des Ordens) benannt (Friedensschlüsse 1411 und 1466). Es kam 1466 an Polen, 1793 an Preußen. Zu § 336. x) Hier einige der ältesten Sitze polnischer Cultnr. Gnesen und Posen galten als älteste Städte Polens. In Gnesen 1000 ein Erzbisthum errichtet, das noch jetzt Besteht, aber nach Posen verlegt ist Die Provinz namentlich durch _ die polnische Adelsherrschaft sehr verwahrlost. Als Friedrich d. Gr. den Netzedistrict erhielt, hatte z. B. Bromberg nur 600 E. Aber in einem Menschenalter verzehnfachte sich die Bevölkerung.
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